S.

Saat s. Johannstag (29. Aug.), Frauentag (8. Sept.), Kreuztag (14. Sept.) und Sämanet.

Sabbatum, sabbatha, sabbathstag, sabbiztag, Samstag, Sonnabend. - Sabbatum mit einem Zusätze, der ein Anfang eines an diesem Tage gehaltenen gottesdienstlichen Abschnittes ist, siehe unter dem Anfangsworte dieses Zusatzes, so: sabbatum audivit dominus unter Audivit dominus, sabbatum sitientes unter Sitientes. Dass sabbatum mit einem Sonntagsnamen immer den Sonnabend nach diesem Tage bezeichne, ist nicht zutreffend. Sicher ist es nicht der Fall bei sabbatum palmarum 1361 (Mecklb. Urkb. 9024), was sonst der Sonnabend vor Ostern sein würde (s. Palme ). Belegt ist es als Sonnabend vor dem genannten Tage für sabbatum invocavit in dem bei Sabbatum carnisprivii angezogenen Beispiele.

*Sabbatum albis depositis. Sonnabend nach dem Ostersonntag (Ebner, Missale Rom. 76).

Sabbatum carnisprivii. In einer in Schweden geführten Rechnung von 1366 (Mecklb. Urkb. 9426 B) folgen sich: quinta feria ante carnisprivium - sabbato carnisprivii - sabbato invocavit - dominica invocavit. Es ist daher der Sonnabend vor Estomihi, als schmalziger Samstag und veister Sonnabend, auch sonst als Fassnachtstag bekannt.

Sabbatum duodecim lectionum, jeder Sonnabend in den Quatembern (Pilgram; Ann. Disibodenb. 1138. 1140, Scr. XVII, 25. 26).

Sabbatum filii prodigi s. Filius prodigus.

Sabbatum in albis, infra albas, Sonnabend nach Ostern, s. Albe. Sabbato die in albis 1374 (Bresl. Staatsarchiv; ebenso 1271, Westf. Urkb); 1493 am sonnavende im hilghen paschen anders geheten in albis (Riedel, c.d.Br.).

Sabbatum in passione ist der Sonnabend nach Judica (dominica in passione), nach Missalen und Brevieren.

Sabbatum in ramis palmarum s. Ramalia.

Sabbatum in resurrectione, Sonnabend nach Ostern (Brevier von Compostell).

Sabbatum in rogationibus s. Rogationes.

Sabbatum in traditione symboli, Sonnabend vor Palmsonntag (Hampson). Nachtrag: (auch bei Ebner, Missale Rom. 74).

Sabbatum luminum, Karsonnabend (Pil- |172| gram), nach der Weihe der neuen Osterkerze und dem Auslöschen der alten.

Sabbatum magnum, Karsonnabend.

*Sabbatum paschale, Sonnabend vor Ostern (Ebner, Missale Rom. 124).

Sabbatum pasche ist der Sonnabend nach Ostern (s. Osterwoche ). Im Bamberger Missale 1507 lesen wir beim Feste des heil. Philippus und Jacobus: si hoc festum in sabbatum pasce ceciderit, was nur bei Ostern am 25. April möglich war. Dagegen sabbatum sanctum pasche ist der Sonnabend vor Ostern, s. Sabb. sanctum. Sonnavende im hilgen paschen s. Sabb. in albis.

Sabbatum pentecostes, Sonnabend nach Pfingsten, s. Pentecoste.

Sabbatum, quando elemosyna datur, Sonnabend vor Ostern (Gerbert, Vetus liturg. Alem. 962). Nachtrag: Sabbatum, quando elemosina datur als Sonnabend vor Palmarum, nicht vor Ostern (saec. XI.) Ebner, Missale Rom. 8.

Sabbatum quo Allelujah clauditur siehe Allelujah claudere.

Sabbatum sanctum, Karsonnabend, so Reineri Ann. 1225, Scr. XVI, 639; Annal. Placentini, Scr. XVIII, 414. Ordo in sabbato sancto quod est in vigilia pasche (Missale von Tarrassona), ebenso sabbatum sanctum pasche. Z.B. le samedi saint de pasques apres la benediction du cierge pascal 1363 (l'Art de ver. les dates). Dagegen: sabbato sacro pentecostes durch den Beisatz pent. näher bestimmt (Emo, Scr. XXIII, 499). Zweifelhaft ist das Beispiel: in sancto sabbato id est in ramis palmarum, s. bei Ramalia.

Sabbato trinitatis ist der Sonnabend der Woche nach Trinitatis, nicht, wie Mecklb. Urkb. 4444 reducirt wird, der Sonnabend vorher.

Sabbatum vacans, Sonnabend vor Palmsonntag (Art de verif. les dates).

Sacerdotes tui domine induantur (Psalm 131, 9), Sylvester, 31. Dec.

Sacerdotes ejus induant (Ps. 131, 16), Felix und Simplicius, 29. Juli.

Sacerdotes dei, benedicite (Dan. 3, 84), Apollinaris, 23. Juli, und alle drei in provinziell verschiedener Anwendung für Bischofs- und Papsttage verwendet.

Sacramentum, sacramentstag (Städtechr. XIV, Köln, 911), Fronleichnamsfest. Op des heylgen sacramentsavent dat is op den tyenden dagh van den maenden Junio 1411 (Lacomblet); Helwig citirt zwei Urkunden gleichen Inhalts des H. A., datirt: datum Frankenfort anno domini 1376 die sacramenti und der geben ist zu Frankenforden uff den Moyen nach Christs gepurte 1376 uff unsere herren leichnamstage; feria V. que est octava sacramenti (Reichstagsacten V, 300); des dinxdages na sacramenti, 18 dage in Junio 1392 (Hanserec. I, IV, 69). Nachtrag: Auf eigenthümliche Weise wird dieser Name festgelegt durch das Datum: 1361 des sundaghes na des heiligen sacramentzdaghe dat is na andaghes pinsten des neesten dunresdaghes (Ann. f. Gesch. d. Niederrh. 55, 104).

Saltus lune. Die Epakte wird von Jahr zu Jahr so gefunden, dass man allemal zu der Epakte des Vorjahres (deren erste 0 ist) 11 Tage addirt, während ein synodisches Mondjahr von 12 X 29 T. 12 St. 44 M. 3 S. = 354 T. 8 St. 48 M. 36 S. doch nur 10 T. 21 St. 11 M. 24 S. kürzer ist als ein Julianisches Jahr von 365 T. 6 St., wie es dem 19jährigen Mondcyclus zu Grunde liegt. Man hat also in jedem Jahre 2 St. 48 M. 36 S., in 19 Jahren also 2 T. 5 St. 23 M. 24 S. zu viel addirt. Dagegen hat man in den Jahren, wo für den vollen synodischen Monat nur 29 T. 12 St. 44 M 3 S. abgezogen werden sollten, von der um 11 vermehrten Epakte des Vorjahrs 30 Tage abgezogen, also 11 St. 15 M. 57 S. zu viel. Das macht für die 7 Abzüge (s. Mondcyclus ) 3 T. 6 St. 51 M. 39 S, die zuviel abgezogen sind. Compensirt man damit jene 2 T. 5 St. 23 M. 24 S., die man zu viel addirt hatte, so ist immer noch 1 T. 1 St. 28 M. 15 S. zu viel abgezogen worden. Um diesen Fehler zu heben, müssen zu der Epakte des 19. Jahres 12 statt 11 Tage addirt werden, der Mond macht - in der cyclischen Rechnung - einen Sprung = den saltus lune, durch den der Epaktencyclus zu seinem Anfang (18 + 12)- 30 = 0 wieder zurückkehrt. Die übrig bleibenden 1 St. 28 M. 15 S. finden erst bei der Gregorianischen Kalenderverbesserung ihre Berücksichtigung (s. Neuer Stil und Epakten neuen Stils). Die Stellung des saltus lune im Kalender siehe unter Mondcyclus.

Salus autem justorum a domino (Psalm 36, 39), Marcus et Marcellianus, 18. Juni, und in mehrfacher Anwendung bei Gedenktagen mehrerer Märtyrer in provinzieller Verschiedenheit.

Salus populi ego sum dicit dominus, Messeingang des 20. Sonntags nach Pfingsten (19. nach Trinitatis), nach den deutschen Missalen (s. Introitus misse ), und des Donnerstags nach Oculi (wohl nach PS. 3, 9). Geben zu der Newnstat 1453 an pfincztag als man singet salus populi in der fasten (Helwig aus dem H. A.). Ausserdem war es der Messeingang der Wochenmesse des Donnerstags pro Salute.

Salutatio Marie, 18. Dec. (Calend. eccl. Verdensis saec. XIV.), s. Expectatio Marie. Das Evangelium von der salutatio Marie fiel auf den Freitag der Adventsquatember (Luc. 1, 39-47).

Salvatorstag, Trinitatissonntag. Samtztages in der phingstwochen an s. Salvators abent 1316 (Seckau, Staatsarch. Wien). Das Datum mense Augusto in vigilia videlicet salvatoris nostri Jesu Christi 1205 (Hist. ducum Venet., Scr. XIV, 95) bezieht sich nicht auf die Transfig., wie in den Mon. gemeint wird, sondern auf das ursprünglich morgenländische Fest des Bildnisses des Heilandes am 16. Aug. (Alt, christl. Cultus, 2. Aufl., |173| II, 56). In Italien ist es durch das nach Lucca gebrachte heil. Bildniss (vultus Salvatoris, vultus sanctus, Santo Vulto di Lucca) zur Geltung gekommen (s. Hülfe ). S. Dedicatio basilice Salvatoris und De facie salvatoris.

Salve regina, eine Stiftung, im Sommer eine Stunde vor Nacht, nach dem Nachtessen, Winters gleich nach der Complete diesen Gesang zu singen (Arch. f. Unterfr. XIV, 184). Uff den abent umb drye slege sall man mit der messglocken einen guden puls zur complete leuten, darnach zu funf slegen das salve singen (Stolberger Kirchenregister von 1515, Wernigeroder Archiv, zum 25. März). Auch daselbst: alle suntage dy ganze faste singet man salve regina in den capellen umb funf slege.

Salve sancta parens enixa puerpera regem, in der Mainzer Diöcese der Introitus der Commemoratio Mariae, die am Sonnabend vor Septuagesima begangen wird (Mainzer Missale 1507). Der Vers stammt aus Sedulius. Im Gnesener Missale als Messeingang von Mariae nivis, 5. Aug., und von der Vigilia assumptionis Mariae (14. Aug.) angeführt. Letzteres auch in anderen Diöcesen. Anderwärts als Messeingang der Conceptio Mariae (Dec. 8). Ausserdem ist es Messeingang der Wochenmesse des Sonnabends de b. Maria (vom Sonnabend nach Ostern bis zum Advent und in der Frühjahrsfastenzeit).

Sämanet, September und October (Weinhold, Monatsnamen 53. 54). Im Niederdeutschen kommt Saetmaen als October vor (Korr.-Bl. des niederd. Sprachver. II, 26).

Samaritana, Freitag (nicht Sonnabend) nach Oculi, nach dem Evangelium Joh. 4, 5. Am Sonnabend war Joh. 8,1-11 (mulier adultera) Evangelium. Samaritanus, der barmherzige Samariter (Luc. 10, 23), war Evangelium des 14. Sonntags nach Pfingsten.

Sambeztag, sammiztag, sambstag, samstag, Sonnabend.

Samstag der alten vassnacht s. Fassnacht, alte.

Samstag, hoher, schmalziger etc. s. Hoher, Schmalziger etc. samstag.

Sanctificate jejunium domini, Freitag nach Quasimodogeniti.

Sanctificatio Johannis baptiste, 24. Sept. (sonst conceptio genannt) (Camminer und Gnesener Missal).

Sanctificatio Marie, die Conceptio Mariae, 8. Dec., in den Kalendern der Dominicaner, den Grund s. bei Conceptio Marie.

Sancti tui domine benedicent te (Psalm 144, 10), Tiburtius et Valerianus, 14. Apr., Gordianus et Epimachus, 10. Mai, und einige weitere Gedenktage zweier Märtyrer in einzelnen Diöcesen.

Sansculottide s. Revolutionskalender.

Santgangentag, Zantganghentag ist in Deventer, Kampen und anderwärts in Holland der 10. Oct. (unerklärt) (Jahrb. des niederd. Sprachv. I, 111). Mir scheint in dem sant kein sanct, sondern sand zu stecken. Dafür spricht auch die Fassung (Bijdrag van h. hist. Genootsch. te Utrecht XII.): 1533 op sunte Calixtusdach, welck was des dynxdaghes na santganghe. Nachtrag: Joosting theilt in de Nederlandsche Spectator 1897, nr. 10, zwei Beispiele mit, aus denen sich Zantgangendach als 10. Oct. berechnen lässt. In einer Rechnung von 1373/4 heisst es von dinsedaghe na sente Ambrosiusdach tot des dinxdaghes na Zantganghendach dat weren 27 weke und weiter: van dinsedaghes na Zantganghendach tot des zaterdaghes na dertienden dach, dat weren 12 weken ende 4 daghen. Danach heisst das bei Muller (bijdragen voor een oorkondenb. van Utrecht 42) mitgetheilte Datum richtig: 1374 des sundaghes na sunte Victorsmisse gheheten sandganghen.

Sapientia s. O sapientia.

Sapientiam sanctorum narrant populi (Ecclesiastici 44, 15), Primus et Felicianus, 9. Juni, Felix et Adauctus, 30. Aug., Octava Apostolorum, 6. Juli, Cosmas et Damianus, 27. Sept., und eine Anzahl provinzieller Anwendungen bei Tagen mehrerer Märtyrer.

Saterdag, satersdag, saturdey (friesisch), Samstag, Sonnabend, der dies Saturni.

Saetmaen s. Sämanet.

Sauwels bekerunge tag 1386 (Bresl. Staatsarchiv), für Pauli Bekehrung, 25. Jan.

Schaffdonnerstag, Donnerstag nach Aschermittwoch (Pilgram).

Schalttag, die Stellung derselben s. Römische Datirung (Anfang).

Scharnentyd, von scharn, Mist, die Zeit, wenn man morgens früh die Ställe ausmistet. Item foderde me umme scharnentyd dages Lichten (Name des Besitzers) perd 1409 (Sudendorf VIII, 235).

Schaubertag, schobermess, schaidburgertag, der Sonntag der Luxemburger Messe, Ende August (Publ. de Lux. 37, 302). Des dritten dages na schaidburger dage 1377 (ebd. 24, 163). Nachtrag: der Sonntag nach Decollatio Johannis bapt. (Aug. 29) nach Publ. de Lux. 41, 184. S. Schobermontag.

Scheibensonntag, süddeutsche Bezeichnung für den Sonntag Invocavit (1. Fastensonntag), wegen der Feuerscheiben, die an diesem Sonntage angezündet werden, siehe Funkentag.

Scheidung der zwölfboten siehe Aposteltheilung.

Schein, die Mondphasen und darnach auch der Mondmonat, aber nach dem wirklichen Mondstande, nicht nach den cyclischen Angaben des Mittelalters. 1445 in der fasten am mittwochen vor sant Gregorientag des babsts, 4. tag im Aprillen nach dem schein (weil der Mondmonat im April schliesst und deshalb nach diesem benannt wird) und zehen tag nach dem kalender im Mertzen (Städtechr. I, Nürnberg, 411). Auch mit dem Monatsnamen verbunden: Märzschein = dem Mondmonat, der im März schliesst (Grimm, Wörterb. VI, 1693).

Scheuffefassnacht s. Schoofsonntag. |174| Schicht, als Zeitabtheilung bei Bergwerksarbeiten, s. Stunden.

Schiedung der zwölfboten, für scheidung, Divisio apostolorum, Juli 15, s. Aposteltheilung.

Schiedung unser lieben frauen s. Frauentag irer schidung.

Schiefe dienstag, schiefe mittwoch, die entsprechenden Tage der Karwoche, in Unna und Umgegend (Korr.-Bl. d. niederd. Sprachver. II, 26).

Schlachtmonat, in Mittel- und Oberdeutschland December, in Niederdeutschland auch November. Ersteres z.B. deutscher (Constanzer) Kal. im Anz. f. Kunde deutscher Vorzeit 1865, 257, auch in einem Kal. des Frankf. Domstifts (Ser. III, 7); November z.B. in dem niederländischen Livre d'heures der Dresdener Bibl. M. 136a, Schapherdes Kalender (Rostock 1523), Lübecker Practica 1518. Vergl. Weinhold, Monatsnamen 54.

*Schlamperwoche, Schlumperwoche, Woche vor Martini (Birlinger, Volksth. aus Schwaben II, 163).

Schlempelnacht, die Nächte der 3 letzten Donnerstage im Advent. S. Anklopferstag S. 6, wo fälschlich Adventssonntage gedruckt ist. (Jahrb. des Vogesenclubs VI, 161.)

*Schlenkeltage, um Lichtmess, wo das wechselnde Gesinde einige freie Tage sich macht (Birlinger, Volksth. aus Schwaben II, 442).

Schmalziger samstag, Sonnabend vor Estomihi (Birlinger, aus Schwaben II, 30. 40; Städtechron. X, 319), s. Feister sonnabend.

Schmutziger donnerstag, eine schwäbische Bezeichnung des Donnerstags vor Fassnacht (Birlinger, aus Schwaben II, 49).

Schnitt, wie arne und augst. Zeit der Getreideernte, Ende Juli und August, s. Jacobstag, Peterstag, Stephanstag.

Schnitzdienstag, Fassnachtsdienstag im Elsass (Jahrb. des Vogesenclubs VI, 165).

Schobermess s. Schaubertag.

* Schobermontag, Schoberdienstag, Montag und Dienstag nach dem Schaubertag, dem Sonntag nach Decollatio Johannis bapt. (Aug. 29). (Publ. de Lux. 41, 184).

Scholastikendag, Scolastekentag, Scholastica v., 10. Febr. Des neghesten vrydaghes na sunthe Scolasteken daghe der heyligen juncvrowen 1340 (Mecklb. Urkb. 6028).

Schön nonetag s. Nontag.

Schoofsonntag ist nach Picks Darlegung in der Aachener Volkszeitung 1886 nr. 97 auf der Eifel der Sonntag Invocavit, von Schoof = Strohbund, das man entzündete und als Fackel benutzte. Daher heisst in Aachen der Sonntag Invocavit Fackelsonntag, anderwärts Funkensonntag, im Romanischen dies burarum, brandonum. Auch der sondag scheuffe fastnacht, den ich oben S. 56 bei Fassnacht, Scheuffe -, mit den Publ. de Lux. für Estomihi erklärte, scheint mit diesem inzwischen mir bekannt gewordenen Schoofsonntag zusammenzuhängen und Invocavit zu sein.

Schortelwoensdag, Skortelwoensdag, Scortelenwoensdag 1343 (Mieris), Mittwoch vor Ostern. Op ten schortelwoensdag den XVIden dagh in Aprille anno 1426 secundum cursum curie (also Hollandie, nämlich 1427; v. Mieris). Reinsberg, Calendrier belge 218, führt auch die Formen Schorsselenwoensdag, Schorteklokswoensdag an, und bezieht es auf die Succinctio campanarum.

Schrickeljahr, Schrickelmaend, Schrickeltag. Schaltjahr, Schaltmonat (Febr.), Schalttag (holländisch).

Schuddekorfstag s. Martin scudcorf.

Schulbischof s. Episcopatus puerorum.

Schurtag, schürtag, Aschermittwoch. Geven up schurtag den ersten mitweg in der gross vasten 1341 (Weidenbach). Wencker (De archivi juribus 159) führt folgende Reihenfolge von Tagen auf: Pfaffenvassnacht - rechte vassnacht - mornendes uf dens churtag - dornstag - vritag zu abend vor der grossen vassnacht.

Schutteldach. In Aachen ein Tag zur Fastelabendszeit. In den Stadtrechn. (332) erscheint: 1386 schutteldach... cleyn vastoevent... groys vastoevent. Ersterer kann nicht vor Estomihi fallen wegen der Theilung des Rechnungsjahres in Monate von 4 Kalenderwochen, und weil der vorangehende Rechnungsmonat mit dem 4. Febr. (octava Karoli) beginnt, und an seinem Schluss der Donnerstag vor Estomihi als vastoevent erscheint. Der groys vastoevent aber ist (s. Fastelavent, groter ) spätestens Dienstag nach Estomihi, das bei Fastelavent, lutker, am Schluss aufgeführte Beispiel zeigt, dass auch cleyn vastoevent nach Estomihi fallen muss. Es bleibt also für diesen nichts als Montag nach Estomihi, für schutteldach aber nur Estomihi selbst übrig. Dass dieser Tag sonst auch sonndach gross fastavent heisst, ist dem nicht hinderlich. An diesem Tage pflegte man nach Zeitschr. d. Aach. Geschichtsver. XII, 267 zu Geilenkirchen die Besitzthümer der Schützenzunft zu verpachten durch Ueberbieten (beschudden). Gleichen Gebrauch und Namen (schudden) kannte man ja auch zu Aachen (Stadtrechn. 77). Sollte der schutteldach damit zusammenhängen ? Lersch, der Zeitschr, d. Aach. Geschichtsver. XII, 328 den schutteldach behandelt, berührt diese Frage nicht, entscheidet sich auch für den schutteldach nicht zu Gunsten einer bestimmten Deutung. Dass man zur Fastelabendszeit dreimal hintereinander schmauste, ist nicht auffallend, ebensowenig, dass der erste Tag, der Sonntag, und der letzte die grossen Festtage, der mittlere der kleinere waren. Es ist heute noch so am Rhein entlang.

Schutzengelfest, im 17. Jahrh. durch Papst Paul V. eingesetzt auf den a. Oct., heute auf den 1. Sonntag im October verlegt, s. Festum angelorum. |175| Schwarze kreuze, die Litanei am 25. Apr. (Korr.-Bl. des niederd. Sprachver. II, 92). S. Cruces nigre.

*Schwarzen königstag- Der Obitus tertii regis (des schwarzen Baltasar) am 11. Jan. 1665 des montags nach des schwarzen Königstag (Publ. de Lux. 33, 723). S. Dreikönigstag.

Schwarzer Sonntag, Sonntag Judica. Am sontag judica oder schwarzen sontag 1427 (Pol, Bresl. Jahrb.); an dem swartzen suntag in der vasten 1300 (Font. rer. Austr. II, 21); 1335 des sontags an dem schwarzen sontag in der fasten (Urkb. ob der Enns VI.); 1340 an dem swarzen suntag in der vasten (Pölten, Urkb. I, 335); s. auch Archiv des Vereins für siebenb. Landeskunde, N. F. X, 147.

Schwerer donnerstag, am Rhein Donnerstag vor Estomihi.

Schwesterkirchweih s. Brüderkirchweih.

*Schwingtag s. oben unter Brecheltanz.

Schwörtag (nach Spiess, archiv. Nebenst. II, 7 8), in Strassburg Dienstag nach der churnacht, scheint mit dem edtage (s. Echterdag ) zusammenzustimmen, Nachtrag: in Ulm Montag nach Laurentii (Aug. 10), in Reutlingen Pfingstdienstag (Birlinger, Volksthüml. aus Schwaben II, 245, 191).

Scio cui credidi et certus sum quia potens est (2. Thim. 1, 13), Commemoratio Pauli, 30. Juni, und Conversio Pauli, 25. Jan.

Scio enim quod redemptor (Job 19, 25), Messeingang des Tages des h. Job (15. Nov.), der 1550 als neu eingeführt bezeichnet wird, in der Gnesener Diöcese.

Scitote quoniam mirificavit (PS. 4, 4), Messeingang des h. Antonius (Jan. 17) zu Köln.

Scriven des hofs van Camerijk, van Utrecht (25. Dec.) s. Osteranfang.

Scrupulum primum, secundum, tertium, die Eintheilung der gleichen Stunde, siehe Stundentheilung.

Scrutinium magnum, Examen der Katechumenen in der alten Kirche am Mittwoch nach Lätare.

Sebastianstag des hilgen marterers, 20. Jan., sonst Fabian und Sebastian.

Seciliendach der hilghen juncfrouwen 1490 (Hanserec. III, II, 414), Caecilia v. m., 22. Nov.

Secundum theutonicos s. Weihnachtsanfang.

Sederunt principes, Stephan protomartyr, 26. Dec., nach dem Graduale (PS. 118, 23), s. Etenim sederunt.

Sedes clavium s. Claves terminorum.

Sedes concurrentium, 24. März, s. Concurrentes.

Sedes epactarum s. Epakten alten Stils.

Selentag s. Aller selentag.

Seleucidenaera s. Jüdische Zeitrechnung.

Seligen und Gemeren, Felix und Adauctus, 30. Aug., in deutschen Kalendern. Donrstag Seligin und Meren 1436 (Riedel, c.d.Br.); am montage am tage sand Seligen und sand Merern 1484 (Bresl. Staatsarch.).

Seljumanna messa, a. Juli, Sunniva cum sociis in Selio martires (skandinavisch).

Selle, sille, zelle, zille, zulle, silmaent, niederdeutsche Benennung für den Februar, s. Peterstag. Ueber die Bedeutung bei Weinhold, deutsche Monatsnamen 55. Ich halte dafür, dass es mit sol = Schmutz zusammenhängt, goth. sauljan, beschmutzen. Vgl. das mecklenb. soll für einen sumpfigen Tümpel, womit auch Weinhold solmonat zusammenbringt.

Seltag s. Aller selentag.

Semperstag s. Symperstag.

Septembrius, Semptember (mit den Ablativen Septembri und Septembre), September.

Septem gaudiorum Marie s. Festum gaudiorum Marie.

Septenarius oder Septenarium, siebentägige Abtheilung des Mondmonats (siehe Lunatio ). Der siebente Tag als Trauerzeit, dem dann der dreissigste (s. Dies trigesimus ) folgte.

Septidi s. Revolutionskalender.

Septimana, septinoctium s. Hebdomada und Woche.

Septuagesima, Sonntag Circumdederunt, 9. Sonntag vor Ostern, und die mit ihm begonnene Fastenzeit der älteren Kirche. Sabbato proximo ante septuagesimam 1261 (Gesta Senon. eccl., Scr. XXV, 336); quadam. nocte dominica qua tunc a fidelibus septuagesimus colebatur 860 (Scr. XV, 918); als Zeitraum fassen es Ausdrücke wie die dominica ante ingressum septuagesime, was den Sonntag Septuagesima selber bezeichnen soll. S. Hebdomada septuagesima.

Septuagesima ultima, der 21. Februar, genauer IX. kal. Martii, als der Tag, auf welchen zuletzt (Ostern = Apr. 25) der Sonntag Septuagesima fallen kann.

Sero, in sero 1242 (Scr. XVIII, 206), Abendzeit, für Vespera, namentlich in italienischen Quellen. Sero in crepusculo (Ann. Forojul., Scr. XIX, 201); sero quodam noctis instante crepusculo (Roland. Patav., Scr. XIX, 129). Es steht auch statt dieses Ablativs des Neutrums serum, der Abend, das Adjectiv serus, a, um, flectirt mit dies oder vesper, so: Sera die b. Michaelis archangeli 1416 (Hanserec. I, VI, 276); die Veneris in Serum vesperum 1499 (ebd. III, III, 186).

Servacientag, Servaczentag, Servaistag, Servatius, 13. Mai. 1378 des mandages na sente Servaciusdaghe des hilghen heren (Cod. dipl. Anh. IV, 369); an sand Servaciustage in dem Mayen 1349 (Helwig aus dem H. A.); in sunte Servaciusdage dat is achte dage na sunte Johanns evangelisten dage de dar kumpt na paschen in dem Meien (Magdeb. Schöppenchr. 63). Ludewig, Rel. |176| mss. I, 150, führt eine Urkunde an mit dem Datum pridie non. Junii, deren Uebersetzung datirt: an dem nesten tage nach sente Servaciustage. Helwig vermuthet, dass nicht, wie Rabe wollte, pridie Idus Maji zu lesen sei, sondern dass sich das deutsche Datum auf die (in Mainz und Utrecht) an dem 7. Juni gefeierte Translatio Servatii beziehe. Eine Differenz der Daten ist auch dann noch vorhanden.

Seval, der Juli in Frankreich (l'Ar t de ver. les dates). Nachtrag: M. führt als Beweis an 1264 el mois de seval, le jour s. Jakeme et s. Christoffle, glaubt aber doch ein verlesenes fenal darin zu sehen.

Severinstag des heiligen bischofs, des heiligen abtes ist (nach Pilgram auch in Oesterreich) stets der 23. Oct., Severinus ep. Erklärende Beisätze sind selten, so: 1355 op sunte Severinsdach, dey ein bischop was to Colne (Dortm. Urkb. I, 510); 1406 in sinte Severini daige des hilgen bisschopes (Sudendorf X, 361). Auch die Form Zeverinus kommt vor.

Severinstag des heiligen papisten 1375 (Cod. Anh. IV, 322) ist ohne Zweifel Zephyrinus pp. am 26. Aug., der in Augustiner- und Franciscanerkalendern Deutschlands (auch als Severinus) vorkommt.

Severstag ist, wenn nicht stricte Gründe dawider sind, immer als Severus ep. cf., Oct. 22, aufzufassen. 1450 am donnerdage Severi ep. et cf. (Stargard, Lüb. Urkb. VIII, 772).

Sexagesima, Sonntag Exurge, der 8. vor Ostern; auch die auf ihn folgende Woche, so: feria quarta in sexagesima 1275 (Ann. Basil., Scr. XVII, 198); 1272 feria secunda proxima post sexagesime (Hilgard, Speyerer Urkb. I, 90).

Sexagesima media, medium sexagesime, der Sonntag Oculi, der 4. vor Ostern. Die Mitte der Zeit vom Sonntag Sexagesima bis Ostern, analog dem quadragesima media gebildet. 1266 die Veneris ante medium sexagesime (Wilh. de Rishang., Scr. XXVIII, 517).

Sexta s. Tertia und Tageszeiten.

Sextidi s. Revolutionskalender.

Sextilis, alter Name für den Monat August, von den Humanisten wieder hervorgesucht.

* Sheerthursday, shirethursday (engl.), Gründonnerstag. H. - S. Skärtorsdag

*Shrovetide (engl.), Fastnachtszeit; shrove sunday, Sonntag Estomihi; shrove tuesday, Fastnachtsdienstag. H.

Sieben brüdertag, der Tag der sieben Brüder, der Söhne der Felicitas, Alexander, Felix, Januarius, Martialis, Philippus, Silvanus und Vitalis, war am 10. Juli (s. Alexandertag ). In deme daghe der soven brodere der hillighen mertelere 1499 (Wismar. Rathsarchiv). Auch die Sieben Schläfer werden übrigens als Sieben Brüder bezeichnet.

Sieben schläfertag, in den meisten deutschen Diöcesen am 27. Juni; in Aquileja, Passau und Krakau am 13. Sept.; Regensburg am 12. Sept.; Breslau und Gnesen 28. Juli; Ermland, Lebus, Gran, und in den französischen, englischen und nordischen Diöcesen am 27. Juli. Die Namen der Schläfer werden nicht gleich angegeben, meist: Maximianus, Malchus, Martinianus, Dyonisius, Johannes, Serapion und Constantinus oder Antonius. In dem daghe der soven sleper 1364 (Riedel, c.d.Br.); 1418 an der subben slefirtage der heil, merterer (ebd.); 1472 sunnavende na der soven broder der sleper dach der hilgen mertelere (ebd.).

Si bona suscepimus de manu domini, Responsorium der ersten Brevierlection am Sonntag nach dem 28. August. Die Lectionen waren aus dem Buche Hiob entnommen.

Sicut Oculi servorum in manibus dominorum suorum, Messeingang des Montags nach Invocavit (PS. 122, 2). An deme ersten montage in der vasten als man singet sicut Oculi 1388 (Staatsarchiv Breslau). Ducange ed. Favre III, 437 citirt ein Datum: feria secunda qua cantatur sicut Oculi servorum, quinto idus Martii anno dom. inc. 1185 (Gall. Christ. III, prob. 49).

Siderisches Jahr ist ein Umlauf der Erde um die Sonne, beobachtet durch das Wiederkehren der letzteren zu demselben Fixsterne am Himmel. Es beträgt etwa 9 Minuten mehr als 365 Tage und 6 Stunden.

Si enim credimus, Messeingang der Commemoratio omnium fidelium animarum (2. Nov.) nach dem Gnesener Missale (nach 1. Thess. 4, 14).

Sigfrididach, Sighfridzdagh, Siegfried ep. cf., 15. Febr., in der Erzdiöcese Lund. 1419 des fridages na sunte Sichfridesdag in der fasten (Reg. dipl. hist. Dan. nr. *4516; Hanserec. I, VI, 526).

Sigmundstag, in deutschen Diöcesen am 1. oder 2. Mai gefeiert, am letzteren Tage mit hohen Ehren in Prag und Krakau, geringer auch in Salzburg, Aquileja, Trident, Gran, Meissen, Brandenburg und Lebus; am 1. in den Schweizer Diöcesen, auch Olmütz, Freising und Brixen, Strassburg und Toul, s. im Heiligenverzeichniss. Helwig: an eritag sannt Sigmundstag 1458, was der 2. Mai ist.

Si iniquitates observaveris domine, Messeingang des 23. Sonntags nach Pfingsten (22. nach Trinitatis) nach den mittelalterlichen Missalen (PS. 129, 3). Ueber die Wiederholungen dieses Messeingangs zur Vermeidung der vielen dicit dominus am Schluss des Kirchenjahrs s. Dominica vacans.

Sille, Silmaent, Februar s. Selle.

*Silvesterdracht. Als men s. Silvesters heuft drecht in Köln Freitag nach Misericordias domini (Artist. Dekanatsbuch III, 42 a). S. Heiligenverzeichniss (II, 2, 169).

Silvestritag, Sylvester pp. cf., 31. Dec. 1363 an sant Silvestritage des peichtiger (Urkb. ob der Enns VIII, 162). |177| Simeonistag, Simeonis cf. Trev., 1. Juni. 1344 des fridages na sente Simeonisdage der zu Trier bestet (Publ. de Lux. 36, 53).

Symonstag des heil. herren 1362 ist (mit Helwig) auf den 28. Oct., den Tag Simon und Judas, zu beziehen, ebenso frytag vor s. Symon und Andrestag der helgen apposteln 1471, wo vermuthlich ein Lese- oder Schreibfehler vorliegt (Boos, Baselland). Das und zwischen Simon und Juda bleibt oftmals weg, ohne dass der Verdacht vorzuliegen braucht, dass man sie als eine Person aufgefasst habe, denn es heisst z.B. in Simon Judenavende der twyer hilghen apostele 1391 (Rostocker Stadtarchiv). Eine eigenartige Verderbniss erlitten die beiden Namen in dem Volksworte: Semendü smit den dreck mank de lü (Schambach, Wb. 190).

* Simon und Thaddeus in älteren Urkunden häufig statt Simonis et Jude. Thaddäus und Lebbäus waren andere Namen für diesen Judas. Das späteste mir bekannte Vorkommen des Thaddäus ist: an sant Symons und sand Thatheus tage 1290 (Urkb. des Landes ob d. Enns IV).

Simperstag. Lauterbachs Tagebuch über Luther (ed. Seidemann, Dresden 1872) S 44 berichtet zum 1. oder 2. März 1538: an s. Semperstag advenerunt molitores nach würsten saltantes. Holstein bringt es Korr.-Bl. d. niederd. Sprachver. VIII, 73, mit schembart = pubes zusammen (unter Anführung von Schmeller-Fromm. 285; Mathesius Poed. XVII, 206b, Corp. Reform. XXIV, 437). Der 28. Febr. 1538 war der Donnerstag vor Estomihi, wo das Schembartlaufen üblich war (s. Fassnacht, Weiber-, Schmutziger donnerstag. Fassnacht, lotzel, Gumpete donnerstag). Woeste führt in Schiller und Lübben IV, 208 Zimbert als Donnerstag vor Fassnacht an, und. auch die Stelle der Chron. Glogov. (Scr. rer. Sil. X, 9): Johannes dux Saganensis dixit se non posse mori nisi turris Sagani cadat et in die Semp (!) turris Sagani cecidit, lässt auf ein Semper (p mit Durchstrich) schliessen in eben dieser Bedeutung. Denn nach Chr. abb. Sag. (Scr. rer. Sil. I, 304) geschah es ipso die Eulalie virginis, nach Cureus 313 die Jovis antecedente orgia Bacchi; beides zeigt den Donnerstag vor Estomihi oder Donnerstag vor Fassnacht an. Wenn Schiller und Lübben IV, 208, unter Berufung auf Seibertz, Westfälische Quellen II, 388 u. 292, sowie Seibertz, Westf. Urkunden 999, es als achten oder neunten Tag nach Epiphania erklärt, so mag das ein Arnsbergischer Provinzialismus sein, oder auf Schmellers unbegründetem Zusammenwerfen des Sempertags mit den Rauchnachten (1716 und II, 12) beruhen. Schmellers Versuch II, 285, es mit Simpertus, 13. Oct., zusammenzubringen, ist völlig verfehlt. Dieser Tag wird nirgends, nicht einmal in Augsburg, dessen Bischöfe er doch gilt, gefeiert.

Simplicii et Faustini. Geschehen zu Fuld montags s. Simplicii et Faustini 1566 (Georgisch, Regesten) bedeutet den am 29. Juli begangenen Tag der Heiligen Felix et Simplicius, Faustinus et Beatrix mm.

Synaxis nocturnalis, vespertina etc. für Nocturni, Vespere, s. diese.

Singen, das, singemess, die Hochmesse, die gesungen wird im Gegensatz zu der gelesenen Frühmesse (Städtechr. XI, 573). S. Tageszeiten.

Singezeit, Advent (Haltaus ed. Scheffer S. 190). Sontag vor singeszeit (Horneck bei Pez III, 632).

Singichten und verwandte Formen s. Sonnenwende.

Synodischer Monat oder Lunation (lunatio oder mensis lunaris) hat eine mittlere Dauer von 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten, 3 Secunden. Wie der heutige Anfangstermin mit seinem Namen (Neumond) beweist, begann man ihn früher nicht von dem wahren Eintreffen der Conjunction (der grössten Sonnennähe, synodos), sondern von der ersten Phase, der ersten sichtbaren Lichterscheinung, eben dem neuen Monde. Aus 12 solcher synodischer Monate besteht nun das freie Mondjahr, es enthält also 354 Tage. Der Ueberschuss von 8 Stunden wird, wenn er zum vollen Tage angewachsen ist, eingeschaltet, s. Lunatio.

Sinxen, sinxendagh, cyncxen (niederländisch), Pfingsten (van Mieris I. 583. 604).

Si oblitus fuero tui alias obliviscatur me dextera tua, Responsorium der ersten Brevierlection am Sonntag Cantate (4. nach Ostern). Die Lectionen waren den canonischen Briefen entnommen.

Sitientes venite ad aquas doctrine et bibite cum letitia, Sonnabend nach Lätare, nach Jes. 55, 1 (Ludewig, Rel. msc. IV, 57; Scr. IX, 658 zum Jahre 1294). Sabbatum mediane quadragesime, quando canitur sitientes 1182 (Vincentius Prag., Scr. XVII, 692); 1191, 3. kal. Apr. illo sabbato quando cantabatur officium sitientes venite ad aquas (Scr. XVII, 518). Vergl. auch Scr. XVII, 803.

Sixststag des heil. paweses, 6. Aug. 1386 an des heyligen martirer und pabst sand Sixtitag (Font. rer. Austr. II, 33, 335); geben Sixti pape et martyris 1369 (Helwig aus dem H. A.). Auch seine Genossen Felicissimus und Agapitus werden erwähnt: 1319 die beatorum Sixti, Felicissimi et Agapyti martyrum (Gerken, cod. d. Br. V, 176).

* Skaertorsdag, Skirithorsdagr (skand.), Gründonnerstag (Dipl. Suec. II, XXV). S. Sheerthursday.

Skeinesmandeig, dies lunae lucentis, fortasse dominica post pentecostes. Die dominico, qui vocatur a vulgo skeinesmandeig (Continuatio Chr. Wirumensis, Scr. XXIII, 563).

Skortelwoensdag s. Schortelwoensdag.

Sl s. Schl.

Sn siehe sonst unter Schn.

Snavend, sneuwend, sneind, sniond, snionddei, Sonnabend; erstere Bezeichnung z.B. 1323 bis 1338 im Cod. Anh. V, 377, |178| III) 339. 380 ff. häufiger, die anderen aus friesischen Quellen.

Sole intrante, morante, die Sonnenmonate, von dem Eintritt der Sonne in ein Monatszeichen ab gezählt, wurden - wenn auch nur selten - im Mittelalter zur Datirung gebraucht. So finden wir bei Cosmas Pragensis mehrere derartige Fixirungen: 1068 sole intrante vigesimam quintam partem geminorum (Scr. IX, 82); 1074 sole intrante 15. partem virginis (ebd. 88); 1105 sole morante in decima parte libre (ebd. 109); 1109 sole morante in nona parte libre (ebd. 116); 1123 sole morante in 15. sagittarii parte (ebd. 126). Ebenso in der Passio Friderici ep. (Scr. XV, 353): eo die quo sol vertitur in leonem. Die Reductionen für die Eintrittstage sind bei Monatszeichen angegeben. Die in den Mon. Germ. bei dem Cosmas versuchten Reductionen sind nicht zutreffend.

Solemnitas. Die mit diesem Worte eingeleiteten Bezeichnungen siehe meist unter Festum.

Solemnitas solemnitatum, Ostern (Gesta episc. Halberst., Scr. XXIII, 96).

Solstitium. Am meisten erscheint ohne Beisatz das Sommersolstiz, nach mittelalterlicher Satzung (s. Jahreszeiten) am 24. Juni, dem Tage des h. Joh. bapt., gefeiert. 8. kal. Julii ipso videlicet die quo dies decrescere noctes incipiunt augeri (Cont. Cosme Prag., Scr. IX, 142). Beispiele sind: circa festum sancti Johannis baptiste in solstitio 1247 (Ann. Scheftlar., Scr. XVII, 343); solstitium Johannis baptiste 1340 (Cont. Novim., Scr. IX, 672). S. Johannistag ze sonnwenden.

Solstitium estivale, brumale, Sommerlind Wintersolstiz, 24. Juni und 25. Dec. So: in diebus ante solstitium estivale 1304 (Ann. Colm., Scr. XVII, 270). Dagegen heisst es in Ragewins Gesta (Scr. XX, 453): nonis Aprilis que tunc fuit dominica palmarum et est circa solstitium estivale. Vom 24. Juni ist der Tag weit weg, näher liegt er dem halbjährigen Sommeranfang Ostern, siehe Jahreszeiten (Zweitheilung). Der 21. März hiess in Kalendern des 15. Jahrh. auch hie und da equinoctium estivale, s. Sonnwende.

Somertras soll nach Publ. de Lux. 17, 103 Juli im Pays Messin sein. Ebenda 36, 30. 55. 60. 80 stehen Daten wie lou diemange apres feste s. Vy au sommartras, wonach es Juni ist, welchen Monat auch schon die Art de ver. les dates angiebt unter Anführung eines jour de feste s. Vy en sonmartras von 1356. Jedenfalls ist die Reduction in Publ. de Lux. 33, 26 auf März eine völlig irrige, s. auch Haltaus (ed. Scheffer) 35.

Sommer, sommermond, die Monate Juni, Juli, August, besonders wohl der mittelste. Siehe Johannes baptisten, Jacobs - und Stephanstag.

Sommerquartal, sommerquatember, die Pfingstquatember, s. Quatember.

Sommersonntag, sommertag. In Schlesien und Lausitz der Sonntag Lätare, von dem an ihm stattfindenden Sommerfeste, dem Sommersingen (s. Marzana sontag, Todsonntag ).

Sommertag, in Flandern der 17. März (Gertrud), im Gegensatz zum Wintertag, 21. Sept. (Matheus), in Skandinavien ist es der 14. April, im Gegensatz zum 14. Oct. (Vetrnatt). Sumerdey (fries.) ist der längste Tag, die Sonnenwende, auch Sommernacht im Deutschen (englisch summernight).

Somnium primum, der erste Schlaf, die concubia oder concubium der Römer, deutsch vorslap. Nocte media inter diem Jovis et diem Veneris circa primum sompnium (Ann. Januens., Scr. XVIII, 251); 1368 primum somnium (Striegauer Stadtbuch); 1312 die Jovis 14 mensis Decembris nocte sequenti circa primum sompnium visa fuit luna... quasi mortua (Ann. Parm., Scr. XVIII, 753); post primam tantum noctis quietem der Vita Godehardi posterior giebt die Vita Godeh. prima mit ad usque conticinii tempus wieder (Scr. XI, 203 und 195).

Sonnabend, der Samstag. Sonnabenden kann provinziell auch die Sonnenwende heissen.

Sonnencyclus. Der Sonnencyclus (cyclus solaris), auch Sonnenzirkel genannt, durchläuft in cyclischer Wiederkehr die ganze Zeitrechnung. Der Zweck dieser Einrichtung (s. Ostercyclus ) ist, eine Jahresreihe von der Beschaffenheit herzustellen, dass in den mit denselben Zahlen bezeichneten Jahren aller Reihen die Wochentage auf dieselben Monatsdaten fallen. Da das Gemeinjahr 52 Wochen und 1 Tag enthält, so verschiebt sich der Anfang eines jeden neuen Jahres gegen das Vorjahr um Einen Tag. Wenn es sich also bei der Zeitrechnung nur um Gemeinjahre handelte, so würde der obige Zweck sich schon durch Aufstellung einer Reihe von 7 Jahren erreichen lassen. Da aber durch die alle vier Jahr eintretende Einschaltung Eines Tages der Anfang des neuen Jahres nach einem Schaltjahre sich um Einen Tag mehr verschiebt, und diese Verschiebung im Laufe der Jahre bei allen 7 Wochentagen eintritt, so kann das alte Verhältniss von Wochentagen und Monatsdaten erst nach Verlauf einer Reihe von 4 x 7 = 28 Jahren wiederkehren. Die Jahre einer solchen Reihe, des Sonnencyclus, werden durch die Zahlen von 1 bis 28 bezeichnet. Diesen 28jährigen Cyclus verband man in der Weise mit der christlichen Zeitrechnung, dass ein mit einem Montage |179| beginnendes Schaltjahr das erste des Cyclus ward. Ein solches war auch das Jahr 9 v. Chr. Fragt man daher, welche Zahl des Sonnencyclus einem gegebenen Jahre zukommt, so addire man 9 zu der gegebenen Jahreszahl, und dividire die Summe durch 28; der Rest oder, falls kein Rest bleibt, 28 selbst ist die gesuchte Zahl des Sonnencyclus. Die Tafel I erleichtert die Auffindung der zu jedem Jahre gehörigen Zahl des Sonnencyclus. Ihre Handhabung erklärt sich wohl von selbst. Wo die von dem Jahrhundert und der minderen Zahl ab gezogenen Linien sich kreuzen, steht die zu dem gegebenen Jahre gehörige Zahl des Sonnencyclus. Vgl. auch Tafel XXX.

Sonnenmonate s. Monatszeichen, Sole intrante.

Sonnenwende s. Jahreszeiten, Sungihten, Peterstag, Johannstag, Solstitium.

Sonntag, gern zu politischen Feierlichkeiten besonderer Würde verwendet (z.B. Ann. Palid., Scr. XVI, 89). Ueber die Sonntagsbezeichnung durch die Anfänge der liturgischen Abschnitte derselben siehe Introitus und Historia. Die Sonntage mit abgekürzten derartigen Bezeichnungen, z.B. Sonntag Reminiscere, Adaperiat etc. s. unter diesen liturgischen Anfängen. Ueber die Datirung mit Wochentagen vor oder nach einem Sonntage s. Heiligentage, auch Woche.

Sonntag als man singet zur heiligen missen, Sonntag als die heilige kirche singet zum ambacht der messen, sontag wanne man czu kore singet. Sonntag also man in der heiligen Christenheit singet, als man singet yn die kirche der mutir der heyligen cristenheit. wan men singhet an dem anbegynne der missen etc. Die so eingeleiteten Bezeichnungen für Sonntage sind unter den dann folgenden einzelnen Messanfängen (siehe auch Introitus ) zu suchen. Auch: nach suntag cantate domino der löblichen zeit 1462 kommt vor (Verh. des hist. Ver. der Oberpfalz 41).

Sonntag als sich unsers herren zuchunft anhebt 1356 (Helwig aus dem H. A.), der erste Adventssonntag, nicht der 18. Dec. als festum expectationis, was in Deutschland im Mittelalter unerhört ist (s. Expectatio Marie ).

Sonntag ausgehender gemeinwochen s. Gemeinwoche.

Sonntag ausgehender osterwochen, pfingstwochen siehe letztere Worte.

Sonntag barmherzigkeit des herrn, Misericordia domini, der zweite Sonntag nach Ostern.

Sonntag der gebunden zeit s. Gebundene zeit.

Sonntag gedenke Widder, Reminiscere, der zweite Fastensonntag.

Sonntag Jerusalem, Lätare.

Sontag in der ersten fastenwoche, Sonntag Invocavit, s. Fastenwoche, erste.

Sonntag in der fassnacht siehe Fassnachtsonntag.

Sonntag in den vier tagen der fasten, Sonntag Invocavit, s. Fasten, vier tage zu angeenden.

Sonntag nach der ganzen fastenwoche, Reminiscere, s. Fastenwoche, ganze.

*Sonntag Ramispalmarum 1469 (Scr. rer. Siles. XIII, 1), Palmsonntag.

Sonntag rogationum, der Sonntag Vocem jocunditatis, nach welchem am Montag und Dienstag die Bittgänge (rogationes) stattfanden (Acten der Ständetage Westpreussens I, 24 von 1467). S. Rogationes.

* Sonntag Westerlegin, die dominica in albis, der Sonntag nach Ostern von dem Taufgeschenk an die Katechumenen (Allgäuer Geschichtsfreund IV, 88). Vgl. Westerlege

Sonntagsbuchstabe (litera dominicalis). Man bezeichnete die 365 Tage des Jahres so mit je einem der 7 Buchstaben A bis G, dass man vom 1. Jan. mit A beginnend, den zweiten mit B, den dritten mit C und so fort, den siebten mit G, den achten wieder mit A bezeichnete. Die den einzelnen Tagen fest zugewiesenen Buchstaben sind die Tagesbuchstaben. Derjenige dieser 7 Buchstaben, auf welchen der erste Sonntag des Jahres fällt, ist der Sonntagsbuchstabe des betreffenden Jahres (97), d.h. wenn man weiterzählend alle Tage des Jahres mit den Buchstaben A bis G bezeichnet, so sind alle Tage, auf welche der bestimmte Jahresbuchstabe trifft, Sonntage. Da man hierbei Römisch-Julianische Kalendarien zu Grunde legte, die auf das bissextum, den Schalttag, keine Rücksicht nahmen, so half man sich im Schaltjahre dadurch, dass man sowohl a. d. VI. kal. Mart., als auch a. d. bis VI. kal. Mart. mit F bezeichnete. Das Schaltjahr bedarf deshalb zweier Sonntagsbuchstaben, deren erster (bei römischen Datirungen) bis zum 24. Febr., deren zweiter vom 25. Febr. ab gilt (98). Diese Sonntagsbuchstaben verknüpfte man nun dergestalt mit den Zahlen des Sonnencyclus (dessen Jahr 1 als Schaltjahr mit einem Montag begann), dass man dieses Jahr mit den Buchstaben GF, und in der Reihe der Buchstaben rückwärtsschreitend das Jahr 2 mit E, 3 mit D bezeichnete, bis man mit 28 = A den Cyclus schloss. Die so gebildete Reihe lautet also (* sind Schaltjahre): |180|

*1

GF

8

E

15

C

22

A

2

E

*9

DC

16

B

23

G

3

D

10

B

*17

AG

24

F

4

C

11

A

18

F

*25

ED

*5

BA

12

G

19

E

26

C

6

G

*13

FE

20

D

27

B

7

F

14

D

*21

CB

28

A

In Urkunden und Chroniken wird sowohl Sonntagsbuchstabe als Tagesbuchstabe (letzterer aber seltener) erwähnt, beide natürlich als litera dominicalis oder Sonntagsbuchstabe, so: 1219 litera dominicali F und 1220 bissexto intrante... octava innocentum dominicali litera E (Menko, Scr. XXIII, 488 und 495); currente dominica per C anno domini 1294 (Ann. Forojul., Scr. XIX, 206); 1521 was F sonntagspuchstab ostertag den letzten Marci und 1531 pfincztag den 13. Julii was A sonntagsbuchstab (Städtechron. XV, 36 und 59); 1494 jar und ist gebessen das jar der suntagpuengstn das e (Pottensteiner Urbar., Mitth. des Inst. für österr. Gesch. VI, 455). In Constanzer Urkunden des ersten Viertels des 13. Jahrh. wird ständig die litera dominicalis des Jahres hinzugefügt (s. Lunarbuchstaben ).
Den Tag bezeichnet die litera dominicalis in dem Beispiel in octava s. Laurentii G litera dominicali 1274 (Ann. Basil., Scr. XVII, 196). Zur leichteren Auffindung der den einzelnen Jahren zukommenden Sonntagsbuchstaben ist die Tafel II aufgestellt98a. Sie enthält die Sonntagsbuchstaben alten Stils für alle Jahre nach Christus, wenn man die Zahlen der Columnen der Jahre über Hundert mit den darüber gesetzten Jahrhunderten in Verbindung setzt, die Sonntagsbuchstaben neuen Stils, wenn man sie mit den Jahrhunderten unterhalb in Verbindung setzt. Ueber die Umänderungen der Jahresbuchstaben neuen Stils s. Neuer Stil. Vergl. auch Tafel XXX.
Die Verwendung der Sonntagsbuchstaben als Tagesbuchstaben in der oben geschilderten (aus Tafel VIII zu ersehenden) Weise ermöglicht es - dem Zwecke des Sonnencyclus gemäss - durch Combination der Sonntagsbuchstaben mit den Tagesbuchstaben, den Wochentag eines jeden Monatsdatums für jedes gegebene Jahr zu bestimmen. Es handelt sich um fünferlei Aufgaben, die sich am leichtesten durch ein Beispiel charakterisiren lassen.

1) Bekannt: 3. Mai 1762 neuen Stils. Gesucht Wochentag.

2) Bekannt: Montag Mai 1762. Gesucht Monatsdatum.

3) Bekannt: Montag 3..... 1762. Gesucht Monat.

4) Bekannt: Montag 3. Mai 17... Gesucht Jahr.

5) Bekannt: Montag 3. Mai.. 62. Gesucht Jahrhundert.

Die Feststellung des Sonntagsbuchstaben neuen Stils für 1762 geschieht durch Taf. II. Auf dem Schnittpunkte der über 1700 stehenden Columne mit der Querreihe, welche 62 enthält, steht C als Sonntagsbuchstabe neuen Stils.
Zur Operation mit den Sonntagsbuchstaben als Tagesbuchstaben dient Tafel III, deren Gebrauch am besten durch die Lösung der oben gegebenen fünf Auf gaben erklärt werden kann.

1) Bekannt: 3. Mai 1762 neuen Stils. Gesucht Wochentag?
Nach Tafel II ist im neuen Stil für 1762 = C. Fahren wir auf Tafel III mit dem Finger in der vierten Verticalreihe nach unten bis zur Querreihe neben C, so finden wir Montag als den gesuchten Wochentag verzeichnet.

2) Bekannt: Montag im Mai 1762. Gesucht Monatsdatum?
1762 hat den Sonntagsbuchstaben G nach der Tafel II. Nach der Querreihe bei C auf Tafel III sind alle in der vierten Verticalreihe stehenden Tage Montage, daher auch der 3., 10., 17., 24., 31. Mai.
Dieses Beispiel kommt in mittelalterlichen Urkunden in einer gewissen Beschränkung oftmals vor, so: Montag nach Philippi et Jacobi 1490 (Sonntagsbuchstabe ebenfalls C). Philippi und Jacobi ist der 1. Mai, also wird gesucht der erste Montag nach dem 1. Mai 1490. Soll aber der nächste montag vor Philippi und Jacobi 1490 der gesuchte sein, so fahren wir etwas höher in der vierten Verticalreihe hinauf und finden den 26. April.

3) Bekannt: Montag 3..., 1762. Gesucht Monat?
1762 hat C zum Sonntagsbuchstaben. Wir suchen auf Tafel III in der Querreihe C den Montag. In der Verticalreihe über diesem Tage (der vierten) ist nur eine 3 (bei Mai) verzeichnet. Wäre eine 6 das gegebene Monatsdatum gewesen, so würden wir zwischen September und December im Zweifel haben bleiben müssen.

4) Bekannt: Montag 3. Mai 17.. Gesucht die minderen Jahre.
In der Verticalreihe des 3. Mai auf Tafel III findet sich der Montag in der Querreihe des G. Dieses ist also Sonntagsbuchstabe des gesuchten Jahres, resp. der zweite, falls es ein Schaltjahr ist. Auf Tafel II finden wir über der Zahl 1700 zum Sonntagsbuchslaben G (event. an zweiter Stelle) die Jahre verzeichnet: |181|

1706

34

62

90

17

45

73

-

23

51

79

-

28

56

84

-

und das Säcularjahr 1700. Einem dieser Jahre gehört das gegebene Datum an.

5) Bekannt: Montag 3. Mai.. 62. Gesucht das Jahrhundert?
In der Verticalreihe des 3. Mai auf Tafel III findet sich der Montag in der Querreihe des C. Auf der Tafel II findet sich in der Querreihe der Zahl 62 der Buchstabe C nur in der den Jahrhunderten 0. 700. 1400 alten Stils und dem Jahrhundert 1700 neuen Stils angehörigen Verticalreihe. Eines dieser Jahrhunderte ist das Gesuchte.

Sonntag so man zehen tage gefastet hat, Sonntag Reminiscere, der 2. Fastensonntag, s. Fasten, zehen tage in angeenden.

Sonntag wenn man das allelujah legt s. Allelujah claudere.

Sonntag zu gross Fastelaben d s. Fastelabend, grosser.

Sonntag zu mittfasten s. Mittfasten.

Sonnwenden, Sonnabenden, sonnenbenttag, sunnbenden, sunnewenttag, sunibentag, sunwende, sunede, sungichten, singicht, suniich, das Sommersolstitium, im Mittelalter am 24. Juni angenommen.

Sonnwende der ander in der vasten, der 21. März, das Frühlingsäquinoctium (Weidenbach).

Sophientag, Sophie v., 15. Mai. An dem nechsten mentag vor sanct Sophientag der heiligen megde 1392 (Boos, Baselland). Die Diöcesanverschiedenheiten s. im Heiligenverzeichniss.

*Soulmasday (engl), Allerseelenfest, Nov. 2. H.

Soven broder, soven sleper s. Sieben brüdertag. Sieben schläfertag.

Spanische Aera. Ihre Epoche ist das Jahr 38 vor Christus, (wohl zufällig) das Jahr, in welchem Spanien der römischen Herrschaft als Provinz unterworfen wurde. Die Bezeichnungsweise war nicht, wie man vermuthen sollte, anno ere quadringentesimo sexagesimo quinto, sondern einfach era quadringentesimo sexagesimo quinto. Ihr frühestes Auftreten ist im 5. Jahrh. zur Zeit der Westgothischen Herrschaft in Spanien. Die Era hielt sich in Spanien und Südfrankreich bis tief in das Mittelalter, bis ins Ende des 14. Jahrhunderts, trotzdem schon 1180 das Concil von Tarragona ihre Anwendung in Ecclesiasticis untersagt hatte. Trotzdem sagt das 1529 gedruckte Missal von Tarrassona (einer dem Erzbisthum Tarragona unterstellten Kirche) zum 20. Apr. ecclesia Tirasonensis fuit dedicata era MCCLXXIII quod est anno domini MCCXXXV. Weltlicherseits wurde sie in Arragonien 1358, in Castilien 1383 und in Portugal 1415 verboten. Für Deutschland speciell ist die era hispanica nur deshalb bemerkenswert, weil König Alfons von Castilien einige seiner Urkunden als deutscher König nach ihr datirt hat, z.B. Datum Burgis, rege imperante, XXII. die Septembris, sacri romani imperii scripsit era MCCXCV Blandinus (Remling, Speyerer Urkb.). Ueber den Ursprung der spanischen Aera siehe Heller in Sybels Zeitschrift XXXI (1874), S. 13 ff. Nach ihm handelte dann Krusch, der 84jähr. Ostercyclus, S. 143, über den Ursprung der era aus dem Paschalcyclus, über den Uebergang des Wortes era vom Mondalter in das Ostercyclusjahr, von diesem in die Datirung. S. 93, Anm. 2, und 98, Anm. 5 wird allerdings ein Hauptargument Hellers zurückgewiesen. Die Jahre der spanischen Aera sind in der Uebersicht der Jahreskennzeichen (Tafel XXX) von 300 bis 1499 angegeben.

Spasmum Marie s. Compassio Marie.

*Späte None ist die Zeit eben nach der None vor der Vesperzeit (Bilfinger, Horen 57).

Speckman. December (Weinhold, Monatsnamen 56; Tijdschr. v. nederl. Taalkunde IX, 134).

Speerfeyer, speerfreitag, speer und cronentag, Freitag nach Quasimodogeniti, festum lancee et clavorum, nicht corone, wenigstens nicht allgemein, da die Dornenkrone ein eigenes Fest hatte, das festum corone spinee. 1505 op sper en der croenendach (Zeitschr. d. Aach. Geschichtsvereins XII, 304). S. Festum lancee et clavorum.

Speltmaent, September (Haltaus).

Spiritus domini replevit orbem terrarum, Messeingang des Pfingstsonntags (Sap. 1, 7), des Donnerstags nach Pfingsten und der Pfingstoctave, s. Benedicta.

Sporkel, Spurkel, Sporkille, Sporkelmaent, Spurk, niederrheinisch für Februar. Gegeven 1390 satersdages na sent Mathysdage das was des seyss ind zwenzichsten dages in dem maende genant die Spurkele (Weidenbach). S. Weinhold, deutsche Monatsnamen 56.

Squilla, die Morgenglocke, s. Matutinum.

Stationes noctis s. Vigilie.

Statuit ei dominus testamentum pacis (Eccles. 45, 8). Uebereinstimmend in den verschiedenen Diöcesen nur für Petri Stuhlfeier (22. Febr.) und Nikolaus (6. Dec) verwendet. Mit Abweichungen nach den einzelnen Diöcesen für viele (meist Bischofs- und Bekenner-) Tage verwendet. Ueber das Datum: octava dominice statuit 1277 s. Pilgram 165, der Ulrich (in der Constanzer Diöcese mit dem Introitus statuit). |182| Helwig 17, der Kathedra Petri unter statuit verstehen möchte. Ich sehe in statuit ein verderbtes nativit(atis).

Steffanstag s. Stephanstag.

Stella s. Festum stelle.

Stenczlawentag, Stenczelstag, Stenzelintag, ohne nähere Bezeichnung der 8. Mai.

Stenczilstag nach ostern 1444 (Breslauer Staatsarch.), der 8. Mai. Noch sente Stenczlawentage des lieben heiligen merterez alz man yn veygirt nach ostirn 1389 (ebd.).

Stenczilstag im herbst, 27. Sept., in der Breslauer Diöcese die translatio Stanislai. Am tage Stanislai vor Michaelis archangeli 1498 (Cod. dipl. Siles. IX.).

Stephanstag des ersten mertelers. Für viele Daten wird eine Beziehung auf den bedeutenderen Tag, den 26. Dec., durch die in die Nähe fallenden anderen Feste ( Weihnachten, Johannis Evang.) unmöglich gemacht, z.B. für Stephansabend. Diese Daten sind dann auf den Vorabend des 3. Aug. zu beziehen. So: 1468 am avende Steffani protomartiris (Sudendorf X, 89 als 24! Dec. reducirt). Auch eritag vor s. Stephanstag 1464 (Helwig aus dem H. A.) ist auf den 3. Aug. zu beziehen, da es sonst der Weihnachtstag wäre.

Stephanstag in den osterfeiertagen 1438 (Steyerm. Landesarch.). St. Stephanstag ze ostern 1357 (Urkb. ob der Enns VII, 499); an sand Steffanstag in den osterveirtagen 1365 (ebd. VIII, 223); 1341 an sant Stephanstag in der osterwochen (Mitth. des österr. Instit. IX, 665); 1408 an s. Stefanstag in den osterfeiertagen (ebd.). Ich hatte zur Erklärung den 17. April als Tag des h. Abtes Stephan von Citeaux (nach Acta SS.) herangezogen, nehme aber gerne denselben zurück, da er in keinem Diöcesan- oder Ordens-, ja selbst nicht im Cistercienserkalender vorkommt. Oswald Redlich erklärt (Mitth. des österr. Inst. IX, 665) dieses Datum, wie auch den Johannstag nach ostern oder ze ostern, Stephanstag in den pfingstfeiern, aller kindleintag nach pfingsten als Wiederholungen der Tage des heil. Stephan, Johann und der unschuldigen Kinder, auch nach den beiden anderen grossen Festen Ostern und Pfingsten, siehe auch Kindleintag. Bis jetzt ist dieser Gebrauch bei Stephan nur für die Salzburger Erzdiöcese durch Beispiele belegt.

Stephanstag ze phinchsten 1361 (Mitth. des österr. Instit. IX, 666); 1416 s. Stefanstag in den pfingstfeiern (ebd.), von Oswald Redlich auf den Tag nach Pfingstsonntag nach Analogie des Weihnachtsfestes zurückgeführt, s. Stephanstag in den osterfeiertagen. Kindleintag nach ostern.

Stephanstag als er erfunden wart, siner vyndinghe, 3. Aug., Inventio Stephani protom. In des hilghen heren daghe sinte Stephanes als sin beynte ghefunden wart 1379 (Isenhag. Urkb.); an sant Stephanstag des heiligen martrer als er derhebt ist worden 1401 (Helwig aus dem H. A.); an dem andern morgen der funding sand Stephans des ersten martrer 1299 (Urkb. ob der Enns); 1351 an sant Stephanstag in dem oegsten als er funden wart (Argovia XXI, 33); 1444 am dinstage nach senth Steffens inventionstage (Riedel, c.d.Br.).

Stephanstag im schnitt, in den aeren, im Augst, im somer, 3. Aug., Inventio Stephani protom. Sand Stephanstag im snit als er erfunden ist 1468 (Font. rer. Austr. II, 21); 1357 mittwoch vor Stephanstag im Augusto (Urkb. ob der Enns VII.); geben an sant Stephanstag im Augst 1390 (Helwig aus dem H. A.); 1339 an sand Stephanstag in dem snit (Font. rer. Aust. II, 10, 274); freitag vor sant Stephanstag im sommer 1410 (Helwig aus dem H. A.); 1313 an sant Stephanstag nach dem snit (Urkb. ob der Enns V.); 1335 an sand Stephanstag zwischen den snyten und swenn datz Passauer antloz ist und genad und grozzer jormarkt ist (ebd. VI.). Auch 1362 in dem tage sanct Steffans des heyligen merterers in dem sommer (Cod. Anh. IV, 185) ist auf den 3. August, und ebenso an des hilghen daghe sunte Stephanes negest sunthe Peters in dem arne 1439 (Hoyer Urkb.) auf den 3. Aug., nicht auf den geringeren 2. Aug., Stephanus papa, zu beziehen.

Stephanstag als das munster gewihet wart 1321 (Hilgard, Speyerer Urkb. I, 261), nach ihm der 3. August.

Stephanstag zu weihnachten, in den hilgen wihenachten, 26. Dec., Stephanus protom. 1383 in sunte Steffens des hilghen heren de de kumpt in den vere hilgen dagen to wynachten (Cod. Anh. V, 47); in sunte Stephanidage des hilgen mertelers, dy der Kummet in den hilgen dagen to wynnachten 1409 (Riedel, c.d.Br.); 1325 an sente Stephanesdage nach deme winachtdage (Höfer, deutsche Urk.). Der Octave (Jan. 2) wird seltener gedacht: 1370 an dem achteden tage sente Steffanis die in den wynachten kumpt (Cod. Anh. IV, 263).

Steuer anlegung, Indiction.

Stigmata domini nostri Jesu Christi, in Tarrassona Freitag vor Palmarum. s. Festum quinque plagarum.

Stigmata Francisci, bei dem Franciscanerorden der 17. Sept.

Stiller freitag, Freitag der Karwoche, vor Ostern, s. Korr.-Bl. des niederd. Sprachvereins I, 79. In dem stillen fridage to middage als men dat cruz erede (adoratio crucis) (Magdeb. Schöppenchr. 131); 1473 up stillen frigdach... und up den paschen dach (Stral |183| sunder Chron. I, 13); 1398 palmedach... krumme middeweken... grone donstach... stille fridach (Sudendorf VIII, 245). S. auch Guter donnerstag, Grüner donnerstag.

Stiller markt, in Aurich; 1454 am stillen markede to Aurike, nach Friedländer (Ostfries. Urkb. nr. 673 und 1359) ein Markt in der Fastenzeit (deren nach ihm zwei, am Montag nach Reminiscere und Montag nach Lätare, abgehalten wurden, an denen kein Krammarkt stattfand). Sollte es etwa mit dem in nr. 1182 erwähnten paeschmarket zusammenhängen und in der stillen Woche sein?

Stille woche. stille weke, Karwoche, vor Ostern. In der stillen weken vor paschen 1288 (Detmar, Städtechr. XIX, 368); des mandages in der stille weken (Lüb. Urkb. III, nr. 651); 1457 am midweken in der stillen weken na palmen (Reg. dipl. hist. Dan. nr. *6056); 1540 in der stille weken up den frigdag under der passion, d. i. der bei dem Hochamt an dem Tage verlesenen Passionsgeschichte nach dem Evang. Johannis (Strals. Chr. I, 65).

Stylus Anglicanus, Lausannensis, Metensis, Treverensis s. Annunciationsstil.

Stylus antiquus, Gregorianus, novus, correctus, reformatus, vetus s. Neuer Stil.

*Stylus camerae. In Aachen wurde im 17. und Anfang des 18. Jhrdt. das Jahr bald nach dem Stylus camerae, dem Rechnungsjahr vom 25. Mai zum 25. Mai, bald nach dem Stylus communis, vom 1. Jan. ab, gerechnet (Mitth. von R. Pick). Das Rechnungsjahr theilte man in 12 Monate zu je 4 Kalenderwochen, der Rest bildete am Schluss den 13. Monat (Laurent, Aachener Stadtrechnungen).

*Stylus communis, der Jahresanfang mit 1. Janr. neben dem Stylus Trevericus bezeichnet (Publ. de Lux. 33, 688).

Stylus curie Brabantie. Colonie (25. Dec.), Hollandie s. Osteranfang.

Stylus Moguntinus s. Weihnachtsanfang.

Stylus Pragensis s. Weihnachtsanfang.

* Stolter aflat. In Hildesheim waren 4 Märkte 1523: to der broder aflate, to deme stolten aflate, Mychaelisdag unde unser leven frowen dag in der vasten (Stadtarchiv Hildesheim, Rathsverordnung). Der stolte aflat war Mittwoch in der Pfingstwoche. Beweis: Hildesh. Urkb. V, 143, 371 (auch S. 435 zeugt dafür nach den Worten von S. 436, Z. 4 v. oben, ebenso S. 323).

Stolzer montag, nach Schmeller-Fromm., bayr. Wb. II, 755, wo auf Mon. boica XX 498, und I, 1608, wo auf Mon. boica XX, 335 verwiesen wird, der Pfingstmontag. Auch in Feldkircher Urk. (Statth.-Archiv Innsbruck) kommt die Bezeichnung vor. S. Hoher mittwochen.

Strena, strene, strenue, Neujahrstag, les etrennes; in romanischen und auch ungarischen Urkunden (des 15. Jahrh.).

Stritsontag, zu Frankfurt Invocavit (Lersner, Chronik I, 815). Von der Versuchung Christi abgeleitet. So schon 1325 (Scriba, hess. Reg. I, nr. 882); strit sontag als man singet invocavit in der fasten 1359 und 1370 (Frankf. Archiv, Häuser).

Strytvyrdag. Up strytvyrdages avent tho vespertyt sal men hochtidelike luden (Dorstener Stat. 181). An dem Tage hatten die Dorstener einen Sieg erfochten, den sie alljährlich feierten (Schiller und Lübben). Aber wann fällt dieser Tag?

Stroh und gras s. Jahreszeiten.

Stunden. Die kirchliche Eintheilung des Tages in 7 hore canonice oder Tagzeiten (s. unter Tageszeiten ) basirte auf der aus dem antiken römischen Leben herübergenommenen Eintheilung des lichten Tages und der Nacht in je 12, nur an den Aequinoctien gleich langen, sonst aber verschiedenen Stunden (hore diei et noctis, wegen ihrer Ungleichheit hore inequales genannt). Diese Stunden wurden jedoch nicht nach der wirklichen Tages- und Nachtlänge für jede Gegend und jeden Tag berechnet, denn dazu fehlte es an jeglichen Hülfswerkzeugen, sondern man begnügte sich - wo man eine Sonnenuhr oder Schattenweiser zur Verfügung hatte - mit ungefährer Fixirung der mittleren Länge der Stunden für die 12 Monate, sonst aber - und für die ältere Zeit mag dieses in erheblich höherem Masse der Fall gewesen sein, als man gewöhnlich annimmt - begnügte man sich mit dem primitivsten aller Schattenweiser, mit der Angabe der Länge des menschlichen Schattens zu den verschiedenen Zeiten des Tages und des Jahres. In älteren Kalendern finden sich theils ganze Tabellen darüber (Horologium horarum. cf. Hampson II, 313), theils einzelne Angaben zu den Monaten, z.B. hora III et IX pedes XI, hora VI pedes VI zum October (Hampson I, 430) angegeben. Beda giebt (Opera ed. Giles I, 465, vgl. Hampson II, 200) über diese Schattenlängen folgende s. g. concordia mensium:

Hora diei

Janr. / Dec.

Febr. / Nov.

Martius / Oct.

Apr. / Sept.

Maius / Aug.

Junius / Julius

I. XL

29 pd.

27 pd.

25 pd.

23 pd.

21 pd.

19 pd.

II. X.

19 "

17 "

15 "

13 "

11 "

9 "

III. IX.

17 "

15 "

13 "

11 "

9 "

7 "

IV. VIII.

15 "

13 "

11 "

9 "

7 "

5 "

V. VII.

13 "

11 "

9 "

7 "

5 "

3 "

VI.

11 "

9 "

7 "

5 "

3 "

1 "

Dass natürlich weder auf die verschiedene Polhöhe noch auf den wirklichen Abstand der einzelnen Zeiten von den Aequinoctien hierbei Rücksicht genommen wurde, ist selbstverständlich, lag doch schon in der verschiedenen Körpergrösse ein Grund zu erheblichen Verschiedenheiten. Die Bestimmung der Zeit konnte mit diesem unvollkommenen Zeitmesser nie über eine ungefähre mittlere Stundenlänge für die einzelnen Monate sich erheben. Selbst bei den genaueren Sonnenuhren wird auch ein grösseres Ziel als die mittlere Zeit für jeden Monat nicht angestrebt. Das bürgerliche Leben des Mittelalters drängte noch nicht so sehr, wie die Neuzeit, nach genauester Zeitbestimmung; die meisten Stundentermine des öffentlichen Lebens regelten sich nach den Festsetzungen der kirchlichen Zeitrechnung, nach den hore inequales, deren Eintritt von drei zu drei Stunden das kirchliche Geläut |184| anzeigte. Daher kam es, dass selbst, nachdem die Verbreitung der Schlaguhren mit Wasserwerk oder Räderwerk eine mechanische Messung von gleichen Stunden (hore equales) zu 60 Minuten gestattete, man sich dieser zunächst nur zur Controle der für den Gottesdienst und dadurch - wie wir schon sagten - für das ganze öffentliche Leben bestimmenden Stundenabschnitte, der hore canonice, bediente, für deren richtige Einhaltung die ungleiche Stundeneintheilung des lichten Tages unentbehrlich war. Daneben war die hora equalis und ihre feinere Eintheilung für den die Himmelskörper und ihre Bewegungen beobachtenden Mönch, der seine computischen, d.h. kalendarischen, und - mitunter auch seine astrologischen Studien am Himmel machte, der Zeitmesser für seine Beobachtungen. So haben wir das bei Robertus de Monte (Scr. VI, 552) vorkommende Datum einer Sonnenfinsterniss zu erklären: 1181, III. Idus Jul. hora nona diei eclipsis solis et ab initio eclipsis ad finem spatium unius hore equalis et triginta octo minutorum. Die Sonnenfinsterniss vom 13. Juli 1181 trat nach dem Verzeichniss der Art de verifier les dates (80) I, 345 zu Paris um 3 Uhr Nachmittags ein. Diesem entspricht die hora nona (die von 2 Uhr 40 Min. bis 4 Uhr dauerte) vollkommen. Aber neben dieser Angabe des Eintreffens nach der hora inequalis misst Robert, wo es auf die genaue Dauer der Beobachtung ankommt, nach dem unveränderlichen Masse der hora equalis und ihrer Theile. Gleichen Zweck der Controle hat es auch, wenn man - noch im spätesten Mittelalter - in Kalendern zu jedem Monate die Zahl der dem lichten Tage und der Nacht in demselben zukommenden Stunden unserer Geltung (hore equales) angab (z.B. im November: nox habet horas XVI, dies VIII), wonach man dann leicht die Länge der hore diei und hore noctis berechnen konnte. Die den Monaten zugeschriebenen Zahlen sind in folgendem Täfelchen enthalten:

Monate

Tageslänge

Nachtlänge

in Stunden unserer Rechnung

Dec.

6

18

Jan. Nov.

8

16

Febr. Oct.

10

14

Mrz. Sept.

12

12

Apr. Aug.

14

10

Mai. Juli

16

8

Juni

18

6

Will man die Dauer der Tagesstunde in Minuten für jeden Monatberechnen, so muss man die ihm zugeschriebene Tagesstundenzahl mit 5 multipliciren, ebenso erhält man durch Vervielfältigung der Nachtstundenzahl mit 5 die Dauer der Nachtstunde in Minuten für jeden Monat. Zur bequemeren Vergleichung der ungleichen Stunden mit unserer Stundenrechnung nach diesen ungefähren mittleren Ansätzen der Tageslänge in den einzelnen Monaten diene die folgende Tafel:

Ungleiche Stunde

Stunde und Minuten unserer Zeit

Beginn der

I.

Stunde

9

8

7

6

5

4

3

Ende der

I.

Stunde

9 30

8 40

7 50

7

6 10

5 20

4 30

Ende der

II.

Stunde

10

9 20

8 40

8

7 20

6 40

6

Ende der

III.

Stunde

10 30

10

9 30

9

8 30

8

7 30

Ende der

IV.

Stunde

11

10 40

10 20

10

9 40

9 20

9

Ende der

V.

Stunde

11 30

11 20

11 10

11

10 50

10 40

10 30

Ende der

VI.

Stunde

12

12

12

12

12

12

12

Ende der

VII.

Stunde

12 30

12 40

12 50

1

1 10

1 20

1 30

Ende der

VIII.

Stunde

1

1 20

1 40

2

2 20

2 40

3

Ende der

IX.

Stunde

1 30

2

2 30

3

3 30

4

4 30

Ende der

X.

Stunde

2

2 40

3 20

4

4 40

5 20

6

Ende der

XI.

Stunde

2 30

3 20

4 10

5

5 50

6 40

7 30

Ende der

XII.

Stunde

3

4

5

6

7

8

9

Dauer der Stunde

30

40

50

1 00

1 10

1 20

1 30

des Tages im Monat

December

Janruar
November

Februar
.October

März
September

April
August

Mai
Juli

Juni

der Nacht im Monat

Juni

Mai
Juli

April
August

März
September

Februar
October

Januar
November

December


Ich bemerke, dass die Ansätze dieser Tafel bis auf wenige Minuten sich mit der für 50° n. Br. berechneten Tafel in den Nassauischen Annalen (XX, 321) decken. Die Nichtberücksichtigung der Polhöhe und die ungefähre Annahme von Monatspauschalzahlen bei den Reductionen von hore equales in inequales, sowie endlich auch die theilweise Unvollkommenheit der mechanischen Stundenmesser, der Uhren (horarium, horologium) selbst, mit denen man die hore equales mass, gestattete nicht immer eine genaue Fixirung der Zeit in den öffentlichen Documenten und in den Chroniken, daher sind die Angaben nach Stunden meist nur als ungefähre anzusehen. Häufig erscheinende Zusätze, wie: circa, circiter, vel quasi, fere, ferme, pene, bynahe, oder die masze, oder daby, omtrent, umtreint, umme den trent und ähnliche, namentlich in Urkunden der vorsichtigeren Notare vorkommende, beweisen, dass man sich dieser Mangelhaftigkeit vollkommen bewusst war. Die Beispiele dieser Stundenzählung nach hore inequales sind äusserst zahlreich. Nahezu sämmtliche in mittelalterlichen Quellen bis in die Mitte des 14. Jahrh. vorkommenden Angaben nach Stunden sind nach |185| dieser Stundenzählung des lichten Tages und der Nacht zu reduciren. Ich führe nur einige Doppeldatirungen und aus verschiedenen Angaben zu controlirende Fälle an. Illucescente die dominico hora prima (Transl, Modoaldi, M. G. Scr. XVII, 297) wird durch die Doppeldatirung unzweifelhaft als dieser Zählung angehörig bezeichnet. 1133 am 2. Aug. Mittags, etwa 12 1/2 Uhr, begann eine Sonnenfinsterniss. Sie wird circa horam sextam gelegt von den Ann. Zwifalt. (Scr. X, 55), sexta hora diei in den Ann. Egmund. (Scr. XVI, 453), media die von den Ann. Herbipol. (Scr. XVI, 2), in meridie Ann. Petri et Erphesf. (Scr. XVI, 18). Etwas später beobachteten sie die Ann. Reichersberg. (Scr. XVII): post meridiem inter horam septimam et octavam, und die Ann. Erphesf. (Scr. VI, 539): mediante hora diei octava. Die Notae Haiesbrunn. (Scr. XVI, 15) sagen vorsichtiger die jam ad nonam vergente. Ebenso wird die am 23. Juni 1191 stattfindende Sonnenfinsterniss von verschiedenen Annalen beobachtet. Die Ann. S. Trudberti (Scr. XVII, 292) bestimmen sie hora sexta, dem stehen am nächsten die Ann. S. Rup. Salisb. (Scr. IX, 778) mit circa mediam diem und das Chron. Magni Presb. (Scr. XVII, 518) hora mediana. Das Chron. Afflig. (Scr. IX, 505) schreibt, obschon weiter westlich verfasst, hora quasi septima, die Contin. Cremifan. (Scr. IX, 547) hora nona. Der wahre Eintritt der Sonnenfinsterniss war 12 1/4, Uhr Nm. nach Salzburger Zeit. Die Sonnenfinsterniss am Mittag des 6. Oct. 1241 mit einem mittleren Beginn für Deutschland um 12 1/2, Uhr Nm., wird von dem Chron. Magni presb. (Scr. XVII, 528) aliquantulum post meridiem und ihre Dauer auf 4 Stunden angegeben. Dieser Zeitdauer entsprechen die späteren Beobachtungen anderer Annalen, so der Ann. Haiesbrunn. (Scr. XVI, 14) circa tempus vespertinum post nonam aliquanto intervallo, fast gleichlautend in Ann. Foss. (Scr. IV, 32) circa tempus vespertinum post nonam aliquantulo intervallo. Die Ann. Ottenbur. (Scr. XVII, 317) sagen in meditullio circa meridiem et vesperam, die Ann. Ensdorf. (Scr. X, 5) circa horam nonam, die Cent. Garsten. (Scr. IX, 597) hora quasi nona. In der Translatio Modoaldi (Scr. XII, 293) wird quia diei sabbati hora jam praeterierat undecima das Aufsuchen einer Herberge für angezeigt erklärt, und Albrici Trium fontium (Scr. XXIII, 854) heisst es tempore vespertinali hora undecima. Auch die Stunden der Nacht erscheinen so in den Quellen. 942 war ein starkes Nordlicht, das von hora noctis secunda usque mediam noctem dauerte (Chr. Fontanell.); 1117 ab hora octava noctis usque in matutinum (Mondfinsterniss 16. Juni, Nachts von 1 Uhr ab) (Romualdus Salernit., Scr. XIX, 414); 1382 heisst es des avendes wol in der dridden stunde der nacht (Magdeb. Schöppenchr. 284), und 1428, als schon in Marseille, dem Orte der Aufzeichnung, unser jetziger Tagesbeginn und die heutige Stundenzählung üblich war, findet man folgende Doppeldatirung: de vespere post solis occasum inter horam sextam et septimam prima hora noctis (Ann. Massil., Scr. XXIII, 7). Dieses auf den 23. Sept. bezügliche Datum ist nach obiger Tabelle vollkommen berechtigt: 6 Uhr Abends begann die Nacht. Die gemeldete totale Mondfinsterniss begann für Marseille um 5 3/4 Uhr Nachmittags. Die Reihe der einzeln bezeugten Finsternisse an der Hand der Finsternisstabellen (l'Art de verifier les dates, 80, Bd. 1, S. 269 ff.) geprüft, bestätigt vollauf die Richtigkeit der über Dauer und Eintritt der Stunden gemachten tabellarischen Angaben. Ein Datum des 13. Jahrh. zeigt eine abweichende Zählung der Stunden des dies artificialis, des lichten Tages, die gegen die Theilung in 12 zu verschiedenen Zeiten des Jahrs ungleich lange Stunden immerhin ein Fortschritt ist, da diese Stunden alle von gleicher Länge waren (hore equales) und daher direct aus den Angaben der mechanischen Zeitmesser, der Uhren, entnommen werden konnten. Analog den Angaben der Tages- und Nachtlänge im Kalender zählte man dabei die Stunden des hellen Tages vom Morgen an, und zwar soviel gerade auf ihn entfielen, in der Länge unserer Stunden, und wohl auch ebenso die auf die Nacht entfallenden Stunden vom Sonnenuntergang an. Das Datum (in der Contin. Vindob., Scr. IX, 706 erscheinend) heisst: 1275 pridie non. Dec. hora sexta diei artificialis, eo quod dies sex tantummodo habeat horas, post crepusculum vespertinum ecclipsis lune per tres partes visa et duravit ecclipsis per duas horas. Die Finsterniss begann für Wien um 6 1/2, Uhr. Nach der Tabelle auf S. 184 war der December nur 6 Tagesstunden lang. Dieselbe Rechnung liegt auch dem Datum derselben Quelle von 1280 zu Grunde: Saturnus planeta apparuit quarto kal. Febr. ab hora nona usque ad undecimam horam diei artificialis (Scr. IX, 711). Hat auch der Januar in dem Stundenverzeichniss nur 8 Stunden, so kommen doch dem Februar schon 10 Stunden zu, so dass das Ueberschreiten dieses Masses im gedankenlosen Weiterzählen von 9 Uhr an nichts auffallendes hat.
Eine ähnliche Stundenzählung findet sich seit dem Ende des 14. Jahrh. in Nürnberg und anderen süddeutschen Reichsstädten, und hat sich in ersterer Stadt z.B. bis zum Verluste der Selbständigkeit der Stadt erhalten. Man zählte die Tages- |186| stunden vom Sonnenaufgang an, die Nachtstunden von Sonnenuntergang an. Jedoch abweichend von dem zuletzt citirten, S. 184 mitgetheilten Verzeichniss der Stundenlängen zählte man an den längsten Tagen nur 16, an den kürzesten Tagen noch 8 Stunden. Die Dauer der einzelnen Tageslängen war im Voraus durch Rathsverordnung bestimmt, und ist uns im Kalender des Tucherschen Baumeisterbuchs aus dem Mittelalter erhalten.

Vom

Aufgang

Tagesdauer

Untergang

 

1. Dec.

8

8

4

 

25. Dec.

7 1/2

9

4 1/2

9. Nov.

18. Jan.

7

10

5

18. Oct.

10. Febr.

6 1/2

11

5 1/2

24. Sept.

4.März

6

12

6

2. Sept.

27. März

5 1/2

13

6 1/2

11. Aug.

20. April

5

14

7

20. Juli

12. Mai

4 1/2

15

7 1/2

26. Juni

4. Juni

4

16

8

 

 

Uhr

Stunden

Uhr

Vom

Aufgang resp. Untergang der Sonne wurde durch ein Geläut bezeichnet, das Garaus genannt wurde. Eine Stunde danach schlug es eins u. s. f. Die letzte Stunde der Nacht heisst eins gen tag, die letzte Stunde des Tages eins gen nacht. Eins auf den tag dagegen ist die erste Stunde nach dem Garaus, die erste des Tages. Zwue hore gen nacht (Tucher, Baumeisterbuch 61) ist daher die vorletzte Stunde vor dem Abendgaraus; umb dy dritte zeit auf den tag 1406 (Städtechr. I, 367) oder 3 or auf den tag (ebd. II, 171) ist die dritte Stunde des Tages. Fünf or in die nacht (ebd. II, 177), fünf in die nacht (ebd. X, 336) ist fünf Uhr nach dem Abendgaraus. Dasselbe wird auch mit fünf or vor tag (ebd. II, 171) bezeichnet, wie 1400 ein ora vor mittag (I, 52), 1426 in der fünften or vor mittein tag (I, 373) gesagt wird. Die Daten mit garaus müssen noch die nähere Bezeichnung des Morgens (am morgen zu dem garausz, I/, 276) oder Abends (zu abend zu dem garausz, II, 275) führen. An aller heiligen abent zwischen dem jarausz und einer or (I; 378) bietet die weichere Aussprache des garaus. Man nannte diese Stundenzählung die grosse Uhr. Sie galt auch m Windsheim, in Rotenburg, aber auch in Regensburg. Noch 1514 datirt man dort (Städtechr. XV, 23) frue zwischen zwei und drei der groszen ure, und noch später heisst es (ebd. 142) frue in der letzten ur. Zur Erleichterung der Reduction dieser Nürnberger grossen Uhr möge die oben mitgetheilte Tafel dienen. Es braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass alle diese Stundenzahlungen, da sie sich nach dem lichten Tage richteten, auch den Beginn desselben zum Fixpunkte des Datumwechsels hatten.Neben der grossen Uhr galt in Regensburg aber im Anfang des 16. Jahrh., und sicherlich auch schon früher, die s. g. kleine Uhr, d.h. unsere heutige Zählung der 24 Stunden des dies naturalis nach zweimal 12 Stunden von Mitternacht und Mittag an. Umb zehn ur der kleinen heisst es Städtechr. XV, 61 im Jahre 1525, und später ein halb ur der kleinen ur nach drei ur (XV, 165). Noch 1554 hielt man es der Nürnberger grossen Uhr wegen in Franken für nothwendig, den Beisatz zu machen: der kleinen uhr, wenn man sich der modernen Zählung bediente. Zuerst begegnen uns die Daten dieser modernen Zählung am Ende des 14. Jahrhunderts in Baiern, Schwaben und am Rhein. 1395 heisst es bei Günther (c. d,. Rheno-Mos.): eyne ure na mittage zo gerichtzyt, da die gerichtes glooke dry werve (dreimal) geluyt was. Im selben Jahre heisst es aus Salzburg: in die Stephani protom. ecclipsis lune post meridiem hora decima vel quasi durans ad tempus trium horarum (Cont. S. Petri, Scr. IX, 842). Die Finsterniss begann nach 11 Uhr. 1398 datirt eine Ingolstädter Aufzeichnung suntag nacht in der zehnten or -vier or vor mittag - suntag in der XI or - in der dritten or nach mittag (Städtechron. XV, 571 ff.). In Augsburg wurde am 16. Juni 1406 eine Sonnenfinsterniss beobachtet an dem morgen umb die zit als die zitglogg sechs stund schlecht (ebd. IV, 110). Ebenda (S. 229) zu der frewmaszzeyt bezeichnet. Ihr Beginn war um 734 Vm. nach Augsburger Zeit. Strassburger Berichte von 1405 (Juni 4 und Mai 11) setzen das Mittagsmahl (ymbisz) also die glocke eins slegt, den Nachtimbiss aber do slug die glocke sehse, also sind wir alle essen gangen, Es herrschte dort also auch die moderne Zeitrechnung (Stadtarch. AA. 1430). Dinter (+ 1448), chr. Brabantiae (ed. de Ram III, 279), berichtet, dass König Siegmund circa horam duodecimam aus der Concilssitzung kommt und die Brabanter Gesandten auf die hora tertia post prandium bestellt. Auch ein päpstliches Breve von 1417 (Dinter III, 351) nennt circiter horam quartam post meridiem und hora quasi decima (für Vorm. 10 Uhr). Ebenso datirt Ulrich von Reichenthal nur nach dieser Zählung so (f. 31b der Ausgabe von 1483) zum Jahre 141 5: an sant Johannstag des taeferstag czwu stunde nach mitternacht gen dem zinsztag und (f. 23a) an dem heyligen tag ze weihennachten in der nacht nach mitternacht in der 5. stund, 1414. Eine Cösliner Urkunde von 1406 im Stettiner Staatsarchiv citirt als Stundenangabe: hora horologii octava. Wei- |187| tere Beispiele sind: 1425 infra horam sextam et septimam a medio noctis; circa horam octavam a medio nocte (Cont. Adm., Scr. IX, 593); 1428 de vespere post solis occasum inter horam sextam et septimam prima hora noctis (23. Sept.; Ann. Massil., Scr. XXIII, 7); 1430 una hora scilicet octava de mane (Cont. Claustroneob. IV, Scr. IX, 739); 1447 nach mitternacht umb die erste hor (Landshut, Städtechr. XV, 294); 1449 ante medium noctis hora nona (Chr. Elwac., Scr. X.); 1451 Feuer in der nacht to tein uren wente to 7 des morgens (Magdeb. Schöppenchr. 402); 1453 des avendes to 7 uren, des morgens to 7 uren (ebd. 405); 1456 infra secundum et terciam horam post medium noctis circa ortum diei (Notae Altah., Scr. XVII, 425); morgens to soven an de klocke (auch in de klocke) 1464 (Hanserec. II, V, 314 und oft); 1477 in der dritten stund nach mittem tag; in der nacht umb eilf hor vor mitternacht (Riedel, c.d.Br.). Diese Beispiele mögen genügen, um die Art der Einführung dieser neuen Bezeichnung in mittelalterlichen Quellen zu zeigen. Dieser modernen Zählungsweise der 24 Stunden des dies naturalis scheint eine andere vorangegangen zu sein, die den mit Mitternacht beginnenden Tag in seiner ganzen Länge mit Stunden von 1 bis 24 durchzählte. Wir begegnen ihm im 14. Jahrhundert. Das älteste Vorkommen in Quellen ist in den Annales Matseenses (Scr. IX, 829). Sie melden zum Jahre 1348 auf Pauli Conversio (Jan. 25) ein Erdbeben hora diei naturalis quasi 14. Die Cont. Noviomont. (Scr. IX, 674) setzt es hora vesperarum, die Ann. Mellic. (Scr. IX, 513) melden es zur hora vespertina. Es kann hier also nur eine Zählung von Mitternacht an stattgefunden haben. Das Gleiche ist bei den Ann. Fossenses (Scr. IV, 35) der Fall. Sie melden zu 1389 (soll heissen 1384): Mense Augusto die 17 patiebatur sol ecclipsim ab hora tertia decima ipsius diei usque ad horam quartam decimam vel ultra. Sie fand nach dortiger Zeit von 110 Nm. ab statt. Es war der Anfang des Tages mit Mitternacht ein Erbtheil des römischen Rechts, sein Sieg war daher wohl immer erst möglich da, wo auch das römische Recht siegreich eingedrungen war. Eine mit der Mittagszeit beginnende Stundenzählung scheint den beiden Daten der Ann. Mellic. (Scr. IX, 514) zu Grunde zu liegen: deren erstes 1486, März 6, eine Sonnenfinsterniss mit hora 17 angiebt, deren Anfang dort um 620 Morgens sich ereignete, während das zweite eine 1485 am Nachmittag des 16. März (dort 320 Nm.) beginnende Sonnenfinsterniss mit hora quarta als total (plena) bezeichnet. Sonst wurde der Beginn des dies naturalis im Mittelalter meist vom Sonnenuntergang an gerechnet. So allgemein im Osten Deutschlands und in Italien. Letzteres ist aus Goethes italienischer Reise allgemein bekannt. Es scheint im Mittelalter in geistlichen Kreisen jedoch wenig im Gebrauch gewesen zu sein, in italienischen Quellen aus diesen Kreisen fand ich wenigstens, soweit von Stunden darin die Rede ist, nur die Rechnung des dies artificialis mit s. g. ungleichen Stunden und die darauf beruhenden hore canonice, dann aber unsere moderne Zählung. In den Städten scheint man jedoch allgemein nach den 24 Stunden gerechnet zu haben. Beispielsweise Reichstagsacten V, 531, Z. 48 a di 27 di gennajo 1403 a hora 23 und 532, Z. 26 a di 10 di marco 1403 a hora 15, beides Floren tiner Urkunden. Weitere Beispiele aus italienischen städtischen Chroniken siehe bei Bilfinger, bürgerlicher Tag, S, 277 ff., wo der Beweis geführt wird, dass der Datumswechsel trotz des Stundenanfangs am Vorabend sich erst mit dem Eintritt des nächsten Lichttages vollzog. Die italienische Stundenzählung, die sich bis auf unsere Tage im Volksgebrauch erhalten hat, begann eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Man zählte von da ab bis zum nächsten Sonnenuntergang 24 Stunden gleicher Länge, doch schlugen die Schlaguhren meist 2 mal 12 Stunden. Die durch das Fortrücken des Sonnenuntergangs entstehende Differenz wurde durch Stellen der Uhren ausgeglichen, wenn sie zu bestimmten Beträgen (meist 1/4 Stunde) aufgelaufen war. Goethe giebt eine Umrechnungstafel für Verona im September und den regelmässigen Tagesbeginn an. In Bädekers Italien finden sich Angaben für Rom und Neapel. Goethe giebt als Beginn der Stundenzählung an für die Tage

vom

15

Mai

9

Uhr

Abends unserer Zeit

Pfeil abwärts

1

Aug.

8 1/2

"

1. Mai

Pfeil aufwärts

15

Aug.

8

"

15. Apr.

1

Sept.

7 1/2

"

1. Apr.

15

Sept.

7

"

15. März

1

Oct.

6 1/2

"

1. März

15

Oct.

6

"

15. Febr.

1

Nov.

5 1/2

"

1. Febr.

15

Nov.

5

"

vom

Die im Osten gebräuchliche gleiche oder ähnliche Rechnungsweise, die s. g. ganze Uhr, begann ebenfalls mit Sonnenuntergang. Es scheint dabei der Anfang des Tages nicht genau nach dem astronomischen Fixpunkte des Untergangs bestimmt, sondern ein ähnliches Verfahren zur Anwendung gekommen zu sein, wie bei der italienischen Uhr (s. oben). Das älteste Beispiel dieser Rechnung, die man ganze Uhr nannte, ist von 1394. Die Chronica principum Polonorum (Stenzel, Scr. rer. SU. I, 238) sagt: in nocte nativitatis Christi, ante |188| noctis medium, hora videlicet quinta horologii. Nach der oben gegebenen Tagesanfangstabelle der Stunden der italienischen Uhr ist das richtig, denn das Ende der 5. Nachtstunde im December ist um 10 Uhr. In Schlesien war der Gebrauch der ganzen Uhr im späteren Mittelalter allgemein. 1439 gebraucht König Albrecht II. in einer Urkunde für die Stadt Schweidnitz den Ausdruck: wenn der zeiger 24 schlegt, und hören wir von dieser Stadt, dass sie erst 1593 die ganze Uhr am Rathhausthurm und der Liebfrauenkirche durch eine halbe Uhr ersetzt und dadurch letztere officiell eingeführt habe (Scr. rer. Sil. XI, 95). Dass dieses bei der Breslauer Domuhr und Rathhausuhr auch erst in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts geschah, ist ein hinreichender Grund für die Erscheinung, dass wir in Breslauer städtischen und bischöflichen Urkunden ebenso wie in den schlesischen Chroniken des 16. Jahrhunderts die ganze Uhr in Anwendung finden. St. Barbarakirchthurm in Breslau fing sogar erst am 26. Dec. 1609 an, nach halber Uhr zu schlagen (Schles. Provinzialbl. 1796, II, S. 1: Von den öffentlichen Uhren zu Breslau). Auch in Liegnitz wurde die ganze Uhr erst 1568 durch eine halbe ersetzt. Trotzdem finden sich in der Leichenpredigt des Herzogs Georg II. von Liegnitz noch folgende Angaben: 1587, October 3, Sonnabend zu Morgen eine halbe Stunde nach 8 Uhr des ganzen Zeigers, das ist ohngeferlich eine Viertheil Stunde vor 3 Schlägen der halben Uhr, und weiter: 20. September zu Nacht um 2 Uhr nach der Sonnenuntergang. Das erste Datum stimmt nach der italienischen Tabelle allerdings nicht ganz genau. Die 8. Nachtstunde des 3. Oct. schliesst danach um 230 Morgens + 030 = 300 Morgens; wir können aber statt des italienischen Tagesanfangs 6 1/2 Uhr einen genauer an den wirklichen Sonnenuntergang (hier 530) sich anschliessenden Tagesbeginn, etwa 6 Uhr oder 6 1/4, annehmen, womit wir auf 230, resp. ganz der Doppelangabe entsprechend, auf 245 Morgens kämen.
In Böhmen, wo man diese Stundenzählung gleichfalls hatte, fällt ihre Beseitigung auch erst ins 17. Jahrhundert. Beispiele der Zählung nach der ganzen Uhr aus Böhmen finden wir z.B. in den Aufzeichnungen des Braunauer Schulmeisters Bressler (Zeitschrift für schles. Geschichte X, 178) aus der Grenzscheide des 16. und 17. Jahrhunderts. So änderte Budweis erst 1667 die ganze Uhr in die halbe um. In Tabor befand sich bis auf unsere Zeit noch eine ganze Uhr (Reinsberg, Festkalender aus Böhmen, Vorr. XV). In den böhmischen Bergwerken theilte man den Tag in Schichten, nach dem Bergrecht des 14. Jahrhunderts in 4 Schichten zu je 6 Stunden, nach dem für Joachimsthal 1518 erlassenen in 3 Schichten zu je 8 Stunden.
Nachtrag: Die Nürnberger Uhr wechselte nach Bilfinger (Horen 242) seit dem Jahre 1488 an anderen Wendetagen mit der Länge des Tages. Bilfinger führt die 1697 gebräuchlichen Wendetage an:

Vom

Tagesdauer

 

16.Nov.

8

 

7. Jan.

9

26.Oct.

28.Jan.

10

8. Oct.

14.Febr.

11

22.Sept.

3. März

12

5. Sept.

19. März

13

20. Aug.

5. Apr.

14

2. Aug.

23. Apr.

15

11. Juli

15. Mai

16

 

 

Stunden

Vom

Nach Bilfinger (Horen 250) galt diese grosse Uhr auch in Schwabach. - Ueber die italienische Stundenberechnung und besonders die Einführung der Schlaguhren, die ihre Verbreitung veranlassten, s. Bilfinger, Horen 175 ff. Die erste Schlaguhr wurde zu Mailand 1336 errichtet. Die älteren Schlaguhren schlugen statt 2 mal 12 Stunden zum Theil 4 mal 6 Stunden. - In Basel schlugen die Uhren bis 1798 eine Stunde zu viel, d. h. nicht die Zahl der verflossenen, sondern die der beginnenden Stunde, also um 12 Uhr 1. Daher: unz ze mitternacht daz ez eins slaht (Bilfinger, Horen, Kap. 7). - Nach Kaltenbrunner in der Vorgeschichte der Gregorianischen Kalenderreform (Sitzungsber. der Wiener Akad. 82, 301, Anm. 2) theilen Computisten den Tag auch in 60 Minuten (Tagesminuten, minuta diei), die Minute in 60 Secunden, diese in 60 Tertien. - Die in den Ruinen der Cistercienser-Abtei Villers in Belgien gefundenen Schiefertafeln von 1270, die Vorschriften für die Regelung der Wasseruhr der Abtei enthalten, zeigen uns, dass man danach die Tageszählung um 6 Uhr Abends begann, den 24stündigen Tag in 3 Theile zu je 8 Stunden theilte. Jeder Theil hatte 24 Unterabtheilungen, mit den 24 Buchstaben bezeichnet, jeder Theil 20 Minuten lang. Für die Bezeichnung im bürgerlichen Leben hatte diese Eintheilung keinen weiteren Werth, sie diente nur für den die Uhr bedienenden Klosterbruder, um nach dem Gange der Wasseruhr den Brüdern durch die üblichen Glockenschläge Tagesarbeit und Gottesdienst anzukündigen.

Stundentheilung. Die älteren Computisten theilten die Stunde, d.h. den jedesmaligen zwölften Theil eines lichten Tages oder einer Nacht, von 30 bis 90 Minuten differirend (hore inequales, s. Stunden ), ein in Punkte, Momente, Uncien und Atome:

1 hora = 4 puncta = 40 momenta = 480 uncie = 21600 atomi,
1 punctum = 10 momenta = 120 uncie = 5400 atomi,
1 momentum = 12 uncie = 540 atomi,
1 uncia = 45 atomi.

Von Schriftstellern wird diese genaue Theilung selten gebraucht. Bernold sagt: Saltus lune crescit annis singulis (eines Cyclus) hora et puncto et undevicesima unius puncti (Scr. V, 394). Die hora equalis der neueren Zeitrechnung, der 24. Theil einer Erdumdrehung, wurde von den Astronomen getheilt in:

1 hora = 60 minuta (scrupula prima) (99) = 360 0 secunda = 21600 tertia,
1 minutum = 60 secunda = 360 0 tertia,
1 secundum = 60 tertia.

Bei Datirungen in Geschichtsquellen kommen diese Theilungen nur selten vor. Zu VII uwern und XL minuten des obendes nach mittage; des morgens zu VI uwern und XL minuten vor mittage; des nachtes uf XX minuten nach XII uwern zwischen fritag und samstag 1476 und 1478 (Quellen zur Frankf. Gesch. I, 178); 1181, 3. Idus Julii hora nona diei ecclipsis solis et ab initio eclipsis ad finem spatium unius hore equalis et triginta octo minutorum (Robertus de Monte, Scr. VI, 532). Man begnügte sich meist mit Theilungen nach halben und viertel Stunden: ein halb ur der kleinen ur nach drei ur (Städtechron. XV, 165, Regensburg); 1527 zwei firtl nach dreien (ebd. 74); ein viertheil stunde vor drei schlegen der halben uhr (1587, Leichenpredigt Georgs II. von Liegnitz); ein Urteil einer uwer vor XII uwern im mittage 1471 (Quellen z. Frankf. Gesch. I, 178). In lateinischen Quellen heisst das Viertel quartale oder quadrans. So: quartale ante quintam horam, tertio quadrante ad quintam horam ist drei Viertel auf fünf. Hora quarta et media heisst halb fünf, mediante hora otava halb acht. Auch in zwölf Theile nach der je 5 Minuten begreifenden Stundentheilung des Zifferblatts theilte man die Stunde. Schmeller-Fromm., bayr. Wb. 132, führt einen Ausspruch Georg Podiebrads an: kumm auf ain zwolff tail ainer ur, wie wir sagen: Komm auf fünf Minuten. Zwei |189| Tegernseer Quellen (mitgetheilt bei Schmeller l. c.) theilten die Uhr nach quartale und nagel, welches letztere Schmeller als die Zeichen auf dem Zifferblatt von 5 zu 5 Minuten deutet, ohne für diese Stellen eine Erklärung dadurch herbeizuführen. Er führt an: dan weckt man auf zu der metten quartal vor XI II nagl; zur metten weckt man umb XI mit dem clainsten nagel; quartal vor XI IIII nagl; umb XI III oder III nagl; quartale post XI clavo primo. S. Nagel.

Subenten, Sonnenwende, 24. Juni.

Subfinste. Ein entstelltes Datum des Culmer Urkb. (I, S. 139) lautet: 1321 im feste subfinste am donnerstage. Vielleicht zu lesen zu pfingsten, nach Dictat geschrieben,

Succinctio campanarum. Am Mittwoch vor Ostern wurden die Glockenschwengel festgebunden, weil in der Karwoche nicht geläutet wurde, sondern mit Holzklappern (tabule) geklappert. 1127, 3. kal. Apr. feria quarta in succinctione campanarum (Passio Caroli comitis, Scr. XII, 588). Vgl. das Papistenbuch in Birlinger, aus Schwaben II, 161.

Suffragium s. Festgrad.

Sulle, was Selle ist, Februar.

Sumenten, Sonnenwende, 24. Juni.

Sumerdei s. Sommertag.

Summo mane s. Mane.

Summum s. Festgrad.

Sungihten, suniich, sunbenden, sunibenten, sunstede, sunibentag (Urkb. ob der Enns VIII, 284), sumwenttag, sunnwenttag, sunebenttag, sunbentag, sünbentabent (Städtechr. II, 229), s. Jahreszeiten, Sonnenwende. 1350 an dem heiligen sunnbenttag (Font. rer. Austr. II, 6, 301), s. Johannistag, Peterstag ze sonnwenden.

Sunna ewende (friesisch). A sunna ewenda bifara sente Maria letera dei and a sunna ewenda bifara sente Liudgeris dei (Richthofen, fries. Rechtsquellen 169), Nach Richth. und Halbertsma, Lex. Fris. 951, ist es Sonnenwende; die Tage fallen aber in Sept. und März, also ist Taggleiche gemeint.

Sunnunavund, sunnobint, sunnavend, Sonnabend.

Sunnuntag, suntag, suntig, Sonntag.

Surrexit pastor bonus, Evangelium des 2. Sonntags nach Ostern (Joh. 10, 11). Scr. XII, 597: 1197, 15. kal. Maji dominica surrexit pastor bonus.

Suscepimus deus misericordiam tuam in medio templi tui, Messeingang des 9. Sonntags nach Pfingsten (8. Sonntags nach Trinitatis) nach den deutschen Missalen (Ps. 47, 10) und des Festes der Reinigung Mariä (Febr. 2). Urkundlicher Beweis für den 9. Sonntag nach Pfingsten ist: 1338 dominica Suscepimus id est in die s. Stephani pape et martiris (Font. rer. Austr. II, 28, 220, wo irrig 1328 gedruckt ist). S. Introitus misse.

Susceptio bezeichnet den Tag der Ankunft eines Heiligen an dem Orte seiner späteren Aufbewahrung. Diese Ausdrücke sind unter den Namen der betr. Heiligen im Heiligenverzeichniss nachzusuchen.

Suscipe domine fidelium preces, erste oratio secreta des 5. Sonntags nach Ostern.

Suscitatio Lazari, in Tarrassona Freitag vor Judica.

Swaren mandag s. Geschworener montag.

Swiprechtestag (1458, Riedel, c.d.Br.), Suibertus, 1. März.