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Allgemeine Literatur

  • Landschaftsübergreifendes
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Einleitung

 

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zuletzt geändert am 11.03.2007

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Mitteldeutsch - Ostmitteldeutsch - Obersächsisch

Eine deutliche Auseinanderentwicklung des Thüringischen und Obersächsischen findet nicht vor dem 14. Jh. statt. - Vgl. hierzu auch die Liste der Schreibsprachenkennzeichen des Thüringisch-Öbersächsischen im 14. Jh.

Das Obersächsische umfasst die Regionen im West-, Ost-, Vorerzgebirge, Südmeissen, sowie Südost-, West, Nord-, Nordostmeissen, das Osterland, Nordmannsfeld, Fuhnen, Düben. Zum Obersächsischen stellt sich in Teilen das Böhmische und das 'Prager Deutsch'. So lassen sich im nördl. Böhmen (Ostegerland, Nord-, Nordwest-, Nordostböhmen) obersächsische Einflüsse feststellen, In Prag und Mittelböhmen mischt sich oft Mitteldeutsches mit Oberdeutschem (Bairischem); in der Regel überwiegt aber das Bairische. - Vgl. daher Oberdeutsch - Sonderfall: Böhmisch und Mährisch.

Solider und umfangreicher ist die Liste ostmd. Schreibsprachenkennzeichen vom Lehrstuhl Prof. Hans-UIrich Schmid, Leipzig (Projekt: 'OSsiS'), mit Angabe der Sekundärliteraturquelle: http://www.uni-leipzig.de/~omd/OmdDatenbank/Lautlehre.pdf (Stand 19.11.2006)

Literatur

  • Becker, Horst / Bergmann, Gunter: Sächsische Mundartenkunde: Entstehung, Geschichte und Lautstand der Mundarten des obersächsischen Gebietes. Halle 1969. Wohl Standard - aber etwas unübersichtlich gegliedert. Keine grammatikartige Aufgliederung. 
  • Böhme, Oskar: Zur Geschichte der sächsischen Kanzleisprache von ihren Anfängen bis Luther. 1. Teil 13. und 14. Jahrhundert. Halle. 1899. - Nur dieser Teil erschienen. Das Buch ist relativ selten.
  • Boková / Bok / Störmer: Zwei ostmitteldeutsche Bearbeitungen lateinischer Prosadenkmäler. Eine anonyme deutsche Übersetzung des 'Buches von Troja nach Guido de Columnis'. Anhand der Handschrift G XXIX der Bibliothek des Prager Domkapitels, hg. von Hildegard Boková und Václav Bok. Der Ostmitteldeutsche Traktat. Welch furste sich vnde syne erbin wil in synem furstethum festin nach Aegidius Romanus 'De Regiminie Principum'. Auf der Gundlage der Handschrift Chart. B 69 der Forschungsbibliothek Gotha, hg. von Uta Störmer. Berlin 1990 (= DTM 76). Dort S. 45-56, 212-228 detaillierte Schreibsprachenuntersuchungen mit Merkmalkatalogen zu Hss. aus der Mitte des 15. Jhs. (Westthüringisch bis östl. Obersächsisches Gebiet).
  • Eichler, Ingrid / Bergmann, Gunter: Zum Meißnischen Deutsch. Beurteilung des Obersächsischen vom 16.- 18. Jahrhundert, in: Beiträge zur Geschichte der dt. Sprache und Literatur [PBB (H)] 89.1968, 1-75. Tabellarischer Überblick zur Lautentwicklung 14.-16. Jh.
  • Fleischer, Wolfgang: Zum Meißnischen Deutsch. Schriftzeichen und Laut, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur [PBB (H)] 88.1967, 58-72.
  • Franke, C. G.: Der obersächsische Dialekt. Abhandlung. Programm der Realschule II. Ordnung zu Leisnig. Leipzig 1884. Zur ersten Einführung geeignet, weicht dann aber zu stark in moderne Sprachstufen ab. Lautlehre ist mehr an Artikulation als an sprachhistor. Dingen interessiert. Kapitel Lautwandel brauchbar. - Zahlreiche histor. Beispiele, halbwegs übersichtlich.
  • Frings, Theodor: Die Grundlagen des Meissnischen Deutsch. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der deutschen Hochsprache. Halle 1936. Mit Karten.
  • Gleißner, Käthe: Urkunde und Mundart auf Grund der Urkundensprache der Vögte von Weida, Gera und Plauen. Halle 1935 (= Mitteldeutsche Studien 9).
  • Grosse, Rudolf: Die meißnische Sprachlandschaft. Dialektgeographische Untersuchungen zur obersächsischen Sprach- und Siedlungsgeschichte. Halle 1955 (= Mitteldeutsche Studien 15) Standard. Unverzichtbar für die Feingliederung des Obersächsischen. Auch wenn die Untersuchungen nicht so sprachhistor. angelegt sind, wie man das gern hätte. - Es gibt bisher kein Werk, das dieses ersetzen könnte. 
  • Grosse, Rudolf: Namenforschung und Sprachgeschichte im Meißnischen, in: Leipziger Studien. Theodor Frings zum 70. Geburtstag. Halle 1957 (= Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte 5), S. 63-79, auch in: Rudolf Grosse. Beiträge zur Sprachgeschichte und Soziolinguistik (1953-1983), hg. von Ulla Fix, Horst Weber. Leipzig 1989, S. 199-215. 
  • Grosse, Rudolf: Die obersächsischen Mundarten und die deutsche Schriftsprache, in: Berichte über die Verhandlungen der Sächs. Akad. d. Wiss. zu Leipzig. Phil.-hist. Kl. Bd. 105, 5, S. 9-21. Berlin 1961. Auch in: Rudolf Grosse. Beiträge zur Sprachgeschichte und Soziolinguistik (1953-1983), hg. von Ulla Fix, Horst Weber. Leipzig 1989, S. 25-48. Historische Betrachtungen, mod. Dialektologie. Keine Übersicht zur histor. Dialektologie. 
  • Karg, Fritz : Flämische Sprachspuren in der Halle-Leipziger Bucht. Halle (Saale) 1933 (= Teuthonista Beih. 8; Mitteldt. Studien 6).
  • Kettmann, Gerhard: Die kursächsische Kanzleisprache zwischen 1486 und 1546. Studien zum Aufbau und zur Entwicklung. Berlin 1967 (= Dt. Akad. d. Wiss. zu Berlin. Veröff. d. Instituts für dt. Sprache und Lit. 34. Reihe B. Bausteine zur Sprachgeschichte des Neuhochdeutschen). Standard. Grammatikartig aufgebaut. Gut zum Nachschlagen. 
  • Kettmann, Gerhard: Zur schreibsprachlichen Überlieferung Wittenbergs in der Lutherzeit. Beiträge zur Geschichte der dt. Sprache und Literatur [PBB (H)] 88.1967, 76-120.
  • Masarík, Zdenek: Die kursächsische Kanzleisprache. Berlin 1967.
  • Otto, Ernst: Die Sprache der Zeitzer Kanzleien im 16. Jahrhundert. Untersuchungen zum Vokalismus und Konsonantismus. Berlin 1970. Zusammenfassung auch: Über die Sprache der Zeitzer Kanzleien im 16. Jahrhundert. Untersuchungen zum Vokalismus und Konsonantismus, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur [PBB (H)] 89.1967, 130-143.
  • Wiesinger, Peter / Raffin, Elisabeth (Hg.): Bibliographie zur Grammatik der deutschen Dialekte. Laut-, Formen-, Wortbildungs- und Satzlehre 1800 bis 1980. 2 Bde (Bibliographie, Karten). Bern, Frankfurt 1982. Zum Obersächsischen, vgl. S. 269-281. Eigentlich ein Hilfsmittel für die 'normale' Dialektologie, aber auch für die Schreibsprachenanalyse brauchbar, da in allen Artikeln u. a. untergliedert in: Arbeiten zum Vokalismus, Konsonantismus, Formen- und Wortbildung.

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Obersächsisch-Thüringischer Sprachraum / Grenzraum
 

  • Bach, Heinrich: Die thüringisch-sächsische Kanzleisprache bis 1325. Kopenhagen 1937, 1943 
  • Bechstein, Reinhold: Des Mathias von Beheim Evangelienbuch in mitteldeutscher Sprache 1343. Leipzig 1867 (= Mittheilungen der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Alterthümer in Leipzig 4). Entstehung im Ostmd. Raum. Hs. schon sehr früh in Altzelle. In der Einleitung Untersuchungen zur Syntax und zur Lautlehre, enthält auch ein Wörterbuch.
  • Feudel, Günter: Das Evangelistar der Berliner Handschrift ms. germ 4° 533. Herausgegeben und im Rahmen der thüringisch-obersächsischen Prosawerke des 14. Jhs. nach Lauten und Formen analysiert. Teil I: Text. Teil II: Analyse. Berlin 1961 (= Dt. Akad. der Wiss. zu Berlin. Veröffentlichungen des Instituts für dt. Sprache und Lit. 23/II). Teil II enthält eine gut ausgearbeitete Lautlehre, Grammatikartig geordnet mit Tabellen. 
  • Schmitt, Ludwig Erich: Untersuchungen zu Entstehung und Struktur der 'Neuhochdeutschen Schriftsprache'. 1: Sprachgeschichte des Thüringisch-obersächsischen im Mittelalter. Die Geschäftssprache von 1300 bis 1500. Köln, Graz 1966 (= Mitteldeutsche Forschungen 36/I). Detailierte Untersuchungen der Kanzleien, der versch. Kanzleibeamten, Schreiber-geschichte von Städten, Herren, Klöstern: Mühlhausen, Eisenach, Gotha, Wasungen, Arnstadt, Kloster Ichtershausen, Erfurt u. Erfurter Stadtschreiber, Entwicklung der Sadtkanzlei im 15. Jh., Nordhausen, Sangerhausen, Jena, Kahla, Saalfeld, Pößneck, Neustadt, Naumburg, Merseburg, Eilenburg, Leipzig, Grimma, Altenburg, Zwickau, Chemnitz, Freiberg, Altzelle, Rosswin, Oschatz, Torgau, Meißen, Dresden. 
  • Schulze, Ursula: Studien zur Orthographie und Lautung der Dentalspiranten s und z im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert : durchgeführt auf Grund der ältesten deutschsprachigen Urkunden im nordbairisch-ostfränkischen und thüringisch-obersächsischen Sprachgebiet. Tübingen 1967.
Obersächsisch-Schlesischer Sprachraum / Grenzraum (Lausitz)
  • Protze, Helmut: Das Westlausitzische und Ostmitteldeutsche. Dialektgeographische Untersuchung zur lausitzisch-obersächsischen Sprach- und Siedlungsgeschichte. Halle 1957. Enthält eine Grammatik, aber Sprachstand der 1950er Jahre.  

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    Obersächsisch-Böhmischer Sprachraum / Grenzraum
     

  • Zai, Walter: Zur deutschen Übersetzung der Paulusbriefe des XIV. Jahrhunderts. Luzern 1942. Verzeichnet wird der Lautstand des böhmisch-obersächsischen Gebiets. Vergleich der von Zai untersuchten Hs. aus Gotha mit zwei anderen Texten 

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Obersächsisch-Niederdeutscher Sprachraum / Grenzraum

  • ten Venne, Ingmar: Zu den Sprachverhältnissen in den Hallischen Kanzleien bis zum Ausgang des Mittelalters - eine Skizze, in: Albrecht Greule (Hg.): Deutsche Kanzleisprachen im europäischen Kontext. Wien 2001 (= Beiträge zur Kanzleisprachenforschung 1), S. 255-268. - Ab dem 15. Jh. nähert sich Halle stark dem mitteldt. Sprachgebiet.
  • ten Venne, Ingmar: Zum Schreibsprachenwechsel vom Nieder- zum Hochdeutschen in Wittenberg, in: Robert Peters, Horst P. Pütz, Ulrich Weber (Hg.): Vulpis Adolatio. Festschrift für Hubertus Menke zum 60. Geburtstag. Heidelberg 2001 (= Germanistische Bibliothek 11), S. 893-901.

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Anregungen und Literaturhinweise an: schreibsprachen@gmx-topmail.de