E.
Ebdomada s. Hebdomada und Woche.
Ebennacht, Tag- und Nachtgleiche, s. Jahreszeiten und Evennacht.
Ebenweichtag, ebenwihetag, ebwichtag, ewitag, embeichtag, ebenweinachttag (1347, Urkb. ob der Enns VII.), Neujahrstag; ebenwichabent, ebenweihnachtabent, der heilige Abend davor. Des naehsten maentages nach dem ebenweihtage ze weinnachten 1290 (ebd.); an dem ebenweichtag den man nennet in latin circumcisio domini 1359 (Helwig); geben an dem heiligen ewenweichtag als got besnitten ward 1349 (Zinkernagel); 1337 des nechsten mitichens nach dem ebenweichnachttag (Pöltener Urkb. I, 320); 1353 des eritags an der ebenweihtag (Helwig aus dem H. A.); die Vigilie meint Wien am heiligen ebenabend 1392 (Helwig, Handschriftl. aus d.h. A.). S. Schmeller-Frommann, bayr. Wörterb. 15. Neujahr ist die Mitte der Weihnachtszeit, daher die Bezeichnung.
Ebssontag s. Erbiszsontag.
Ecce advenit dominator dominus, 6. Jan., Epiphaniasfest, und dessen Octave nach dem Messeingange (Mal. 3,1).
Ecce deus adjuvat me et dominus susceptor est anime mee, Messeingang des 10. Sonntags nach Pfingsten (9. nach Trinitatis) nach deutschen Missalen (Ps. 53, 6), s. Introitus misse.
Ecce ego mitto angelum meum, Gabriel, Erzengel, 17. März, in Tarrassona (Missal).
Ecce nunc tempus acceptabile, Sonntag Invocavit nach der Epistel (2. Corinth. 6, 2). Romualdus in Scr. XIX, 459 sagt: in prima dominica quadragesime in qua cantatur ecce nunc tempus acceptabile.
Ecce oculi domini super metuentes eum (Ps. 32,18), Nereus, Achilleus und Pancratius, 12. Mai.
Eckermonat, November (Weinhold, Monatsnamen 36).
Echterdag, echteding, etting, ist das ungebotene Landgericht, das 3mal jährlich stattfand an provinziell verschiedenen Terminen (s. Jahreszeiten ).
Echterdag, eichtertag, rheinisch für achterdag, Octave. |49| Echtzeender tag, echczindir taig (rheinisch), für achtzehnter Tag, 13. Januar, s. Achzehnte tag.
Eddag, der Tag des ungebotenen Landgerichts (s. Jahreszeiten I, 90). 1407 in unsen geheygeden gerichten to Luneborch drie des jares to den eddagen. (Central - Archiv zu Oldenburg).
Eductio domini ex Egypto, im Kalender der Diöcese Sitten und der domini Ultramontani am 11. Jan. Bremen nennt diesen Tag reductio am 7. Jan. (nach dem Missal) oder am 11. Jan. (nach der regula capituli S. Anscharii). In Brandenburg wird am 11. Febr. die inductio, am 19. Febr. die eductio bemerkt. Das Necrologium des Benedictiner Nonnenklosters der heil. Erintrud in Salzburg verzeichnet die eductio domini auf den 7. Jan. (Archiv für österr. Geschichtskunde 71). Ueber diese Kalendereinzeichnung siehe bei Piper, Martyrologium der Herrad von Landsberg 14.
Eduxit dominus populum suum in exsultatione, allelujah, allelujah, alleluah, Sonnabend nach Ostern nach dem Messeingang (Ps. 104, 43).
Eduxit eos dominus in spe, allelujah, allelujah, allelujah, Freitag nach Ostern nach dem Messeingang (Ps. 77, 53).
Effeler, Effilre (Dativ), ersteres z.B. 1469 (Publ. de Luxemb. 34, 37), letzteres 1357 (ebd. 24, 49), April. 1379 umb pelmedach in dem effelre mainde (ebd. 36,102).
Egidientag, Elgentag, Egidius, 1. Sept. Egidiitag des hilligen pinigers 1426 (Riedel, c.d.Br.); in sunte Elghen dage des hilgen abbedes 1349 (Halberst. Urkb).
Ego autem cum (in) justicia apparebo in conspectutuo, Freitag nach Reminiscere nach dem Messeingang (Ps. 16,15).
Ego autem in domino sperabo, Mittwoch nach Oculi nach dem Messeingang (Psalm 30, 8).
Ego autem sicut oliva (Ps. 51,10), als Messeingang der Vigilie von Apostelfesten, Matthias, Matthaeus, Thomas, Bartholomaeus, Jacobus, denen meist am Festtage Mihi autem nimis zukommt, einzeln auch für das Fest geringerer Heiliger selbst (Timotheus Gnesen, Paulus erem. Mainz) verwendet.
Ego clamavi quoniam exaudisti me deus (Ps. 16, 6), Dienstag nach Oculi nach dem Messeingang.
Ego sum pastor bonus, Evangelium des 2. Sonntags nach Ostern (Joh. 10,11), s. Quindena.
Egredimini et videte filie Syon (Cantic. 3. 11), Messeingang der Conceptio Marie an manchen Orten anstatt des anderer Orten üblichen Gaudeamus omnes. Im Missal von Tarrassona ist daneben für die Transfixio Marie, die dort Sonnabend nach Corpus Christi gefeiert wird, der Eingang verwendet: egredimini filii Syon in jubilo concurrite festinantes.
Egressio Noe ex arca, 28. April in älteren Kalendern, die dann die Sündfluth am 12. April beginnen lassen. Auch der 27. Mai kommt vor (s. Piper, Martyrologium der Herrad von Landsberg 10 ff.).
Eichter tag, echter tag (rheinisch), Octave.
*Eigzdach 1352, (Coblenz. St.-A.), Aschermittwoch.
Einwärts (m.), Herbst (Grimm, Wb. III, 338), s. Jahreszeiten.
Eistag, eischtag, Aschermittwoch. Uff den eystag oder s. Peterstag 1542 (Quellen zur Frankf. Gesch. II, 292, I, 211); 1468 dornstag nach dem eyesdag (Frankf. Reichss.).
*Eldbjargarmessa (isl.), eldbjörgsdagn (schwed.), Jan. 7.
Electa, ein Beisatz, der nur besonders gefeierten weiblichen Heiligen (vidua) zugetheilt wird, so: Elisabeth, Hedwig etc.
Elevatio, die Erhebung der Gebeine eines Heiligen, wenn keine Translatio, d.h. keine Ueberführung in einen ändern Ort damit verbunden ist, so elevatio Reimberti, Gaugerici. Diese Ausdrücke sind bei den einzelnen Heiligen im Heiligenverzeichniss zu suchen.
Elf duysendt maechdendag, elf dusend maghedendach, elvendusent meghedendaghe, undecim milium virginum, 21. Oct.
*Elinsmessa, Juli 31 (Dipl. Suec. II, XXIX) s. Aelinarsmessa.
Elysabetentag, Elspetentag, Elsebentag, Elschwettag, Ylsabetendag, Elisabeth, 19. Nov. Uff den dag der heiligen frauwen s. Elyzabeht lantgravinne vortzyden zu Thuryngen 1383 (Baur, Arnsb. Urkb.); an deme dage sunte Elizabeth der hilghen frawennamen 1464 (Riedel, c.d.Br.); 1357 an sunte Elseben dage der heiligen weduen (Mecklb. Urkb. 8411). In sunte Ylzebeten daghe der heyligen wedewen 1396 (Halberst. Urkb.); an sand Elspetentag in dem winter 1313 (Font. rer. Austr. II, 21), im Gegensatz zu der auf den 2. Mai fallenden Translatio. v. d. Ropp (Hanserec. II, V, 407) führt ein Datum an aus Kopenhagen: 1464 am mitvochen na u. l. vruwen d. Elisewet. Das so datirte Schreiben langte in Lübeck nach dem Registraturvermerk am 11. Juli 1464 an. Ropp sagt in der Note: „Weidenbach, Calend. med. aevi verzeichnet S. 127, abgesehen von der Thüringer Heiligen, Elisabeth virgo Juni 18. und Elisabeth vid. reg. Portugalliae Juli 8. (beide fehlen bei Grotefend). Hier kann nur die letztere gemeint sein, dann liegt aber ein Irrthum bei dem Empfangsvermerk vor". Diese Note ist ein Beweis, wie sehr das Auswählen von Heiligentagen ohne Rücksicht auf die Diöcesangebräuche zu Irrthümern führt. In der Roeskilder Diöcese, wie im ganzen skandinavischen Norden kennt man nur den 19. Nov. als Elisabethtag. Ein solcher liegt aber gar nicht vor, sondern es handelt sich lediglich um die visitatio Marie, als Maria (u. 1. vrowe) die Elisabeth (Mutter Johannes des Täufers) |50| besuchte, s. Frauentag erer besuchunge. Es ist also auf Juli 4. zu reduciren, und Juli 11. ist gerechtfertigt als Empfangstag.
Eloigustag, Elogius (oder Eligius), der Goldschmiedepatron (in Frankreich 1. Dec.), in Deutschland mehr am 25. Juni (Translatio Elogii, als Goldschmiede - Ehrentag) gefeiert. Im Frankfurter Goldschmiedebuch heisst es: 1573 auf sant Eloigustag welcher war den 25. Junii. In deutschen Kalendern heisst der Tag meist Loytag, Gloytag, Gleytag, siehe das Heiligenverzeichniss unter Eligius.
*Emberdays, Embringdays (engl.), Quatember. H.
Embolismus s. Mondcyclus.
Emohar, Hermagoras, in den Erzdiöcesen Salzburg und Aquileja, 12. Juli (Pilgram). S. Hermagoras et Fortunatus im Heiligenverzeichniss.
Empfangniss Marie s. Frauentag erer emphahunge.
Endris, Andreas, 30. Nov. (oberrheinisch und fränkisch). An Sand Endrestag des heiligen tzwelffboten 1425 (Henneb. Urkb.).
Engelmesse, Frühmesse der Adventszeit (de angelis) (Schmeller- Fromm. 107), s. auch Wochenmesse.
Engelweihtag s. Festum angelorum. Nachtrag: Engelwichi in der Strettlinger Chronik (S. 61).
Enger meine, der Engerer Jahrmarkt und Gemeindeversammlung. Des dingstags nach Dionisis edder Engermey (Grimm, Weisthüm. III,198); vgl. Korrespondenzbl. d. niederd. Sprachv. VII, 63 und 79.
Entscheinung unsers hern 1502 (Bresl. Staatsarch.), 6. Januar.
Epacte lunares, minores s. Epakten.
Epacte majores, epacte solis s. Concurrenten.
Epagomenes s. Revolutionskalender.
Epakten alten Stils. Die Epakten, epacte minores, epacte
lunares, adjectiones lune, sind die Angaben des Mondalters eines bestimmten
Tages im Jahre. Beda wählte nach dem Beispiele des Dionysius exiguus den
22. März als sedes epactorum (31).
den Tag nach dem Eintreffen der cyclisch fixirten Frühlingsnachtgleiche.
Seine Epakten bedeuten daher das jedesmalige Mondalter des 22. März; seine
Worte (32): quae in circulo decemnovennali
adnotatae sunt epactae, lunam quota sit in XI. kal. Apriles, ubi paschalis est
festi principium, signant, die dieses deutlich bestätigen, geben gleichzeitig
den Grund für die Wahl des Tages an. Da das Mondjahr von 354 Tagen um etwa
11 Tage kleiner ist als das Sonnenjahr von 365 Tagen, so muss immer die Epakte
eines Jahres um 11 Einheiten grösser sein, als die des Vorjahres. 7 mal
während des Cyclus werden je 30 als Betrag eines Schaltmondmonats abgezogen,
im letzten Jahre dagegen wieder ein Tag zugegeben - der saltus lune, wo der
Mond einen Tag überspringt, so dass damit der Cyclus an seinem Ende von
18 auf 30 = 0 (epacta nulla) zurückkehrt. Ueber die Schaltmonate und den
saltus lune s. Mondcyclus und Immerwährender
Julianischer Kalender. Der jährliche Wechsel der Epakten fand meist
am 1. Sept. statt. Beda sagt freilich darüber: incipiunt secundum Aegyptios
a kalendis Septembris, secundum Romanos a kalendis Januarii. Jedoch der (Alexandrinische)
Gebrauch des Septemberanfanges übertrug sich auch - und wie es scheint
in hervorragender Weise - auf die Bedanischen Epakten
(33). Das beweist nicht nur der stehende Vers der mittelalterlichen
Computisten: Mars concurrentes, September mutat epactas, das beweisen auch die
beim 1. September sich findenden Angaben der Art in zahlreichen mittelalterlichen
Kalendern. Auch die Urkundendaten liefern einen nicht zu unterschätzenden
Beweis. Hec confirmatio facta est anno ab incarnatione 1152 mense Septembri
in exaltatione sancte Crucis, luna XI, feria I, cyclus Solaris XIII, epacta
XXIII, concurrentes II, claves terminorum XIV, indictione XV (Dom Morice bei
Ideler); das Jahr 1152 ist durch die vielfachen übrigen Angaben hinreichend
sichergestellt, nur die Epaktenzahl deutet nach Tafel
VI, der landläufigen Ansicht über den Beginn des Epaktencyclus
gemäss, auf das Jahr 1153 - eine Schwierigkeit, die nur der Wechsel der
Epakten am 1. September löst, der die Epacte XXIII nicht dem Jahre 1153,
sondern dem Zeiträume vom 1. September 1152 bis zum 31. August 1153 zuweist.
Ebenso ist es, um von den vielen deutschen Beispielen nur einige anzuführen,
bei folgenden Daten: anno dominice incarnacionis 1223, epacta vigesima octava,
concurrente sexta, indiccione duodecima... in vigilia s. Lamberti Leodiensis
episcopi et martiris (Wilmans, Westph. Urkb. III,1); 1155 Indictione III, epacta
XXVI, concurrente V, Idus Septembres (Urk. Erzbischof Wichmanns von Magdeburg
in Riedel, c.d.Br.): 1215 X. kal. Octobres, indictione III, epacta nulla, concurrente
III, pontificatus anno VIII (Urkunde B. Balduins von Brandenburg in Riedel,
c.d.Br.).Der Epaktencyclus des Mittelalters ist |51|
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in den chronologischen Handbüchern der Gegenstand der grössten Irrthümer geworden. Die meiste Verwirrung hat der Epaktencyclus hervorgerufen, den man zur Zeit der Kalenderreform lediglich zum Zwecke der leichtern Berechnung der neuen Gregorianischen Epakten aufstellte und mit dem Namen Julianische Epakten bezeichnete. Ihnen gehört die von Pilgram, Piper und ändern gegebene Regel an, dass man, um die jedem Jahre des Mondcyclus zugehörende Julianische Epakte zu erhalten, die goldene Zahl des Jahres mit 11 zu multipliciren, und von dem Producte so oft 30 zu subtrahiren hat, als es angeht. Es sind diese Julianischen Epakten jedoch niemals zu irgend welchen Datirungen benutzt worden. Vielmehr wurden im Mittelalter nur die Dionysischen oder Bedanischen Epakten, auch Irrthum erregend Alexandrinische Epakten genannt, zur Anwendung gebracht, für deren Berechnung schon Dionysius als Regel angab: Subtrahire 1 von der goldenen Zahl, multiplicire den Rest mit 11 und subtrahire so oft du kannst 30. Das Verhältniss zu den goldenen Zahlen stellt sich demnach für den Epaktencyclus des Mittelalters so: Diese Epakten gelten vom 1. Sept. des vorangegangenen Jahres bis zum 1. Sept. des laufenden. Die Tafel VI. enthält ausser den Bedanischen auch die Julianischen Epakten. Die ersteren sind auch in die Uebersicht der Jahreskennzeichen, Tafel XXX, aufgenommen.
Epakten neuen Stils. Der Gregorianische Epaktencyclus ist ebenso wie der Julianische ein 19jähriger. Jedem Jahre kommt eine Epakte zu, die jedesmal um 11 Einheiten grösser ist als die des Vorjahres. Nur am Schlüsse des Cyclus wächst die Epakte um 12 Einheiten (saltus lunae), um die cyclische Wiederkehr zu ermöglichen, und zu gleicher Zeit einen annähernden Ausgleich zwischen Mondlauf und Kalender herbeizuführen. Jedesmal aber, wenn ein Schalttag weggelassen wird, um die Nachtgleichen an der ihnen gebührenden Stelle im Kalender zu erhalten, weicht der Anfang des Gregorianischen Jahres im Julianischen Jahre um einen Tag zurück, und die Epakten vermindern sich demgemäss um eine Einheit. Dieses nennt man in der Epaktenrechnung die Sonnengleichung. Eine solche hatte im Jahre 1700 statt, wo also eine neue Epaktenreihe eintrat, die bis zum Jahre 1800 in Geltung geblieben wäre, wenn nicht die in diesem Jahre statthabende Mondgleichung die ebenfalls eintretende Sonnengleichung aufgehoben hätte. Die Mondgleichung, die alle 300 Jahre (genauer 308) stattfindet, vergrössert die Epakten um eine Einheit, da sie, um die bei dem Ausgleich von Sonnen- und Mondlauf durch den saltus lunae alle 19 Jahre noch bleibende Differenz von 1 St. 28 Min. 15 Sec. zu beseitigen, die Neumonde um einen Tag im Kalender zurückweichen lässt. So geht also die zweite Epaktenreihe von 1700 bis 1900, wo durch die Sonnengleichung eine neue Verminderung der Epakten um eine Einheit eintritt. Um diese Gregorianischen Epakten bequemer berechnen zu können, hatte man eine Epaktenreihe aufgestellt, welche man Julianische Epakten nannte (siehe Epakten alten Stils ). Diese erhält man, wenn man die goldene Zahl eines Jahres mit 11 multiplicirt und von dem Producte, wenn es grösser ist als 30, so oft 30 subtrahirt, als es angeht. Zieht man den jedesmaligen Unterschied der Gregorianischen und Julianischen Epakten (nicht der Daten), der dem Einflüsse der Mond- und Sonnengleichungen zufolge von 1582 bis 1700 zehn, von 1700 bis 1900 elf und von 1900 bis 2200 zwölf beträgt, von den Julianischen Epakten ab, nachdem man sie nöthigenfalls um 30 Einheiten vergrössert hat, so erhält man die Gregorianische Epaktenreihe des betreffenden Zeitraums. Die Epakten neuen Stils in ihrem Verhältniss zu den Julianischen Epakten und den goldenen Zahlen ergiebt Tafel VI; auch in die Uebersicht der Jahreskennzeichen, Tafel XXX, sind sie aufgenommen. Die Verwendung der Gregorianischen Epakten zur Osterberechnung neuen Stils siehe Immerwährender Gregorianischer Kalender und Tafel VIII.
Epiphania domini, 6. Jan., gilt als Schluss der Weihnachtszeit, s. Weihnachten, Ebenweichtag. Selten ist die deutsche Form: an dem tag der epyphaney 1331 (Font. rer. Austr. II, 35,189). Die Octava epiphanie ist am 13. Jan., s. Achtzehnte tag, Zwanzigste tag, Baptismus Christi.
Episcopatus puerorum, Schulbischof, die Erwählung eines Bischofs von den Schulknaben, der an jenem Tage alle Handlungen eines solchen copirte. An verschiedenen Tagen gefeiert: 6. Dec. siehe Nicolaifest; 12. März siehe Gregoriusfest ; 28. Dec. siehe Kindleintag, ebenso 4. April.
Eppurle, Eppelre, Eppilre (Dativ), April. |52| 1287 an dem ersten dage des eppurlis (Boos, Wormser Urkb. I, 278); 1496 des 19. dages in eppelre (Publ. de Lux. 37, 29).
Equinoctium s. Jahreszeiten. Nachtrag: Equinoctium wird seltener zu Datirungen verwendet: 1402 als equenoxium was umme sunte Gregorius dage uten. (Magdeburger Schöppenchr. 304).
Equinoctium estivale, in Kalendern des XV. Jahrhunderts die Nachtgleiche des 21. März.
Era christiana, era Christi s. Christliche Zeitrechnung.
Era als Jahresbezeichnung bei Jahreszahlen s. Spanische Aera.
Era hispanica s. Spanische Aera.
Era judaica s. Jüdische Zeitrechnung.
Era martyrum s. Anni Diocletiani.
Era mundi s. Weltaeren.
Erbar, erlik, ersam, Beiworte, die hervorragenden Heiligen gegeben werden.
Erbessontag, Reminiscere, wegen der Erbsen als Fastenspeise (Lersner, Chronik von Frankf. I, 815). 1460 uff den dornstag nach dem erbiszsondag (Frankf. Reichss. 5159). 1470 Ebssondag (ebd. 5499).
Erchtag s. Eritag.
Erdraudt, Erintrudis, s. das Heiligenverzeichniss.
Erhartstag, Erharcztag, Erhardus, 8. Jan. 1375 an sand Erharcztag nach dem heiligen prehentag (Urkb. ob der Enns VIII, 734).
Eritag, ertag, erchtag, erichtag (bayrisch), Dienstag (Schmeller-Frommann, bayr. Wb. 127. II,1071).
Erne, eren, ernt, erndtemonat s. Aren.
Erscheinung Christi, Epiphania domini, 6. Januar.
Erster augst, erster herbst, erster mai, erster wintermond, siehe die letzteren Worte.
Erster tag. Wegen der Daten am ersten tage s. Feria prima.
Eschtag, eschige mittwochen, essche mittwochen, eschrige middeweken, eschrige mitkten (1360, Boos, Baselland), Aschermittwoch.
Eselfest, Palmarum, von Christi Eselritt, s. Palmeseltag.
Eselritt, Eselsfest (zu Hernals b. Wien), 25. Aug., das Pilgram auf die erste türkische Belagerung von Wien zurückführt. In Beauvais auch ein Eselsfest als Andenken an die Eductio Christi in Egyptum am i4. Jan. (Clement, fetes civ. et rel. de la Belg. S. 401 ff.). Siehe Eductio Christi. In Douai findet oder fand ein Eselritt statt am 1. Januar an Stelle des sonst an dem Tage gefeierten Festum calendarum (Clement, hist. des fetes civ. et rel. du dep. du Nord I,183).
Eselmonat, Mai, nach Fischart (Weinhold, Monatsn. 36).
Estas s. Jahreszeiten.
Estas media, Mittsommer. So: festum beati Johannis baptiste medie estatis 1389 gleich dem Johannstag zu Middensommer (Hildesh. Urkb. II, 414).
*Estermes. esterday (altengl.), Ostern. H.
Esto mihi in deum protectorem, Messeingang des Sonntags Quinquagesima, 7. Sonntag vor Ostern (Psalm 30, 3, nicht 70, 3), und in den meisten Kirchen auch des Samstags danach.
*Eszdayg, Aschermittwoch. (1334, Staatsarch. Coblenz). 1402 des ersten mitwochs in der fasten genant essedach. (Mitth. aus dem Stadtarch. Köln 28, 17).
Etenim sederunt principes. Stephanstag (Psalm 118, 23), 26. Dec., in den meisten deutschen Diöcesen auch Inventio Stephani (3. August), Messeingang.
Eteostichon s. Jahresbezeichnung.
Etting s. Echterdag.
Eucharistia, das festum Corporis Christi, Fronleichnam (Mem. et doc. de la Suisse rom. XVIII, 227). In der älteren Kirche bezeichnet Eucharistia nach seiner eigentlichen Bedeutung des Abendmahls den Gründonnerstag (Augusti, Denkwürdigkeiten 2,102).
Eustachiidag. Am dage sancti Eustachii 1495 (Dorpat; Hanserec. III, III, 413) auf 2. Nov. reducirt. Ich will nicht unbemerkt lassen, dass mancherorts man den Eustachiustag auf den 3. Nov. verlegte, s. im Heiligenverzeichniss.
Evangelium. Die einzelnen an den Feiertagen verlesenen Evangelien-Abschnitte (Perikopen) werden hie und da auch zur Datirung verwendet. Im Folgenden wird daher ein Verzeichniss derselben, soweit sie an Sonntagen und davon abhängigen Tagen gelesen wurden, mitgetheilt, und auch ihr Inhalt, soweit er sich kurz bezeichnen liess. Zum Theil kommen diese Bezeichnungen in mittelalterlichen Quellen vor und sind diese Namen auch in das Glossar nach den Anfangsbuchstaben der Schlagworte aufgenommen.
Tag |
Evangelium |
Name |
|
Dom. I. adventus |
|
||
Dom. II. adventus |
|
||
Dom. III. adventus |
Johann. in captiv. |
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f. IV. |
quatuor temporum |
Missus est angelus |
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f. VI. |
Salutatio Marie |
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Sabb. |
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Dom. IV. adventus |
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Vigilia nativitatis |
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||
I. missa |
|
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II. missa |
|
||
III. missa |
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Dom. infr. 8am nativitatis |
|
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8a nativitatis |
|
||
Dom. post 8am nativitatis |
|
||
Epiphania |
Adoratio Mag. |
||
Dom. infra 8am epiphanie |
Puer XII annorum |
||
8a epiphanie |
Baptism. Christi |
||
Dom. II. post Epiphanie |
Architriclinus |
||
Dom. III. post Epiphanie |
|
||
Dom. IV.post Epiphanie |
|
||
Dom. V. post Epiphanie |
|
||
Dom. VI. post Epiphanie |
|
||
Dom. Septuagesima |
|
||
Dom. Sexagesima |
|
||
Dom. Quinquagesima |
|
||
f. IV. |
in capite jejunii |
|
|
f. V. |
|
||
f. VI. |
|
||
Sabb. |
|
||
Dom. I. in quadragesime |
|
||
f. II. |
Judicium extr. |
||
f. III. |
|
||
f. IV. |
quatuor temporum |
|
|
f. V |
Semen Abrahe |
||
f. VI. |
Infirm. 38 annor. |
||
Sabb. |
Transfiguratio |
||
Dom. II. quadresime |
Mulier Cananea |
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. IV. |
|
||
f. V. |
|
||
f. VI. |
Vinicole |
||
Sabb. |
Filius prodigus |
||
Dom. III. quadragesime |
Demon mutus |
||
f. II. |
|
||
f. III.. |
|
||
f. IV. |
Traditiones |
||
f. V. |
|
||
f. VI. |
Samaritana |
||
sabb. |
Mulier adultera |
||
Dom. IV. quadragesime |
Quinque panes |
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. iv. |
Cecus natus |
||
f. V. |
|
||
f. vi. |
Resuscit. Lazari |
||
sabb. |
|
||
Dom. in passione |
Abraham |
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. iv. |
|
||
f. V. |
|
||
f. vi. |
Concil. judeor. |
||
Sabb. |
|
||
Dom. Palmarum |
bei der Palmenweihe |
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. IV. |
|
||
Cena domini |
Pedilavium |
||
Parasceve |
|
||
Sabb. |
|
||
Pasca |
|
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. IV. |
|
||
f. V. |
|
||
f. VI. |
|
||
sabb. |
|
||
Dom. I. post pasch. |
Thomas |
||
Dom. II. post pasch. |
Pastor bonus |
||
Dom. III. post pasch. |
Modicum Dom. |
||
Dom. IV. post pasch. |
Abit. ad patrem |
||
Dom. V. post pasch. |
Ars orandi |
||
f. II. rogation. |
|
||
f. III. |
|
||
Vig. ascensionis |
|
||
Ascensio |
|
||
Dom. post ascensionis |
Paracletus |
||
Pentecostes |
|
||
f. II. |
|
||
f. III. |
|
||
f. IV. |
quatuor temporum |
|
|
f. V. |
|
||
f. VI. |
|
||
Sabb. |
|
||
Dom. Trinitatis |
Nicodemus |
||
Corpus Christi |
|
||
Dom. I. post Trinitatis |
Dives malus |
||
Dom. II. |
Cena magna |
||
Dom. III. post Trinitatis |
|
||
Dom. IV. post Trinitatis |
|
||
Dom. V. post Trinitatis |
|
||
Dom. VI. post Trinitatis |
|
||
Dom. VII. post Trinitatis |
Septem panes |
||
Dom. VIII. post Trinitatis |
|
||
Dom. IX. post Trinitatis |
|
||
Dom. X. post Trinitatis |
|
||
Dom. XI. post Trinitatis |
Public. et phar. |
||
Dom. XII. post Trinitatis |
Surdus et mutus |
||
Dom. XIII. post Trinitatis |
Samaritanus |
||
Dom. XIV. post Trinitatis |
|
||
Dom. XV. post Trinitatis |
|
||
Dom. XVI. post Trinitatis |
Vidua in Nain |
||
Dom. XVII. post Trinitatis |
|
||
f. IV. |
quatuor temporum |
|
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f. VI. |
Peccatr. penit. |
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Sabb. |
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Dom. XVIII. post Trinitatis |
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Dom. XIX. post Trinitatis |
Paralyticus |
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Dom. XX. post Trinitatis |
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Dom. XXI. post Trinitatis |
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Dom. XXII. post Trinitatis |
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Dom. XXIII.post Trinitatis |
Reddite cesari |
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Dom. XXIV. post Trinitatis |
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Dom. XXV. post Trinitatis |
Matth. 24, 15-28 |
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*Eve, even, eveyn, evon, evyn (altengl), Vigilie.
H.
Evenmaend, September (niederrhein., von avena = Hafer) (Kölner Kal. bei Bachmann, über Archive, 1801, S. 139). Des drutzehenden dages in dem evenmaende genant zu latine September 1359 (Günther); 1438 des lesten dages September genant evenmaends (Publ. de Lux. 27, 13); 1442 datum mitwochen nest vor u. 1. frauendagh genant zu dutsch zu dem halben ebenmaint (ebd. 28, 92); 1343 des donnerstages na des heiligen crucisdage in dem evenmaind (ebd. 36, 52).
Evennacht, Tag- und Nachtgleiche (fries.) mit Benedictus (21. März) gleichgesetzt (Richth., fries. Rechtsqu. 390. 392). Letera evennacht, die Septembernachtgleiche.
*Evesong (engl), Vesper (im Stundengebet). H
Ewend, ewnd. Abend (fries.).
Ewenweichtags. Ebenweichtag.
Ewigtag, ewigabend, Neujahrstag, Neujahrsabend, s. Ebenweichtag. An dem tage des ingenden jars den man nennet ewigtag 1377 (Lünig, Reichsarchiv p, spec. eccl. cont. IV, 503). Haltaus ed. Scheffer S. 69 führt mehrere schwäbische Beispiele für die Schreibung oewichtag, oewichentag an, auch oeuwen aubent bezieht er auf den ewigabend.
Exaltatio fidei oder festum Granate, ein auf die Eroberung Granadas durch die Spanier unter Ferdinand und Isabella 1492 und die Vertreibung der Mauren bezügliches Fest, das von Granada aus sich über Spanien verbreitete und am 2. Jan. begangen wurde.
Exaltatio sancte crucis, Kreuzerhöhung, 14. September.
Exaudi deus orationem meam, Dienstag nach Lätare nach dem Messeingang (Ps. 54, 2).
Exaudi domine vocem meam qua clamavi ad te, allelujah, Messeingang des 6. Sonntags nach Ostern (Ps. 26, 7). Der 6. Sonntag nach Pfingsten (5. Sonntag nach Trinitatis), der nach den deutschen Missalen (s. Introitus misse) gleichen Messeingang, dahinter aber gleich statt des allelujah PS. 26, 9: adjutor meus esto hat, wird zum Unterschiede mit Exaudi secundum bezeichnet. Das erste Exaudi heisst deshalb auch Exaudi vor Pfingsten: 1192, XVI. kal. Junii dominica exaudi ante penthecosten (Mon. Epternac., Scr. XXIII, 65).
Exaudi nos domine, quoniam benigna est misericordia tua, Messeingang des Mittwochs nach Estomihi, Aschermittwoch (Ps. 68, 17).
Exaudivit de templo sancto suo vocem meam, allelujah (PS. 17, 7), Dienstag und auch der Montag nach Vocem jocunditatis nach den deutschen Missalen, doch tritt mancherorts am Dienstag auch vocem jocunditatis dafür ein. Gnesen giebt den Eingang exaudivit dominus de templo wieder. Das Missale romanum hat den Introitus auf den 25. April (Litania major). Der Montag nach Vocem jocundit. hat meist den Introitus des Sonntags.
Exceptio, der Tag der Empfangnahme des Körpers oder der Reliquien eines Heiligen (so z.B. bei den Cluniacensern). Diese Ausdrücke sind unter dem betr. Namen im Heiligenverzeichniss nachzusuchen.
Exclamaverunt ad te domine in tempore afflictionis sue (nach Esdr. II, 9, 27), Messeingang des 1. Mai (Philippi und Jacobi), s. Clamaverunt.
Exitus mensis s. Consuetudo Bononiensis.
Exitus septimane paschalis, der Schluss der Osterwoche (nach Ostern). 1355 in exitu septimane paschalis (Hildesh. Urkb II, 53) ist gleich dem sonst vorkommenden Ausdruck zu ausgehender osterwoche, siehe Osterwoche.
Ex ore infantium et lactentium perfecisti laudem, die unschuldigen Kinder, 28. December, nach dem Messeingange (Ps. 8, 3).
Expecta dominum viriliter age (PS. 26, 14) Dienstag nach judica..
Expectatio Marie, expectatio partus, 18. Dec. Im Mittelalter begegnete es mir nur in spanischen Quellen. Es war eine Commemoratio annunciacionis Marie damit verbunden, weshalb der Tag auch als Salutatio Marie bezeichnet wurde (s. Salutatio Marie und O ).
Exsultabunt sancti in gloria, Maria Reinigung, 2. Febr., von dem Introitus der Benedictio cerei.
Exsultate deo adjutori nostro, jubilate deo Jacob (Ps. 80, 2), Mittwoch der Quatember nach Crucis exaltatio (nicht nach dem 17. Sonntag nach Pfingsten, wie Weidenbach, verführt durch die Stellung des Officiums in den Missalen, noch dazu unter falscher, moderner Sonntagszählung [s. Introitus misse], schreibt). Was das dominico die exultate 1387 (Hildesh. Urkb. II, 395) ist, weiss ich nicht. Döbner reducirt Sept. 25. mit Fragezeichen, also nach Weidenbachs falscher Angabe Mittwoch nach dem 17. Sonntag nach Pfingsten. Ob es der Sonntag Exsurge ist?
Exsultet jam angelica turba celorum, Hymnus, am Samstag vor Ostern gesungen während der Weihe und Anzündung der neuen Osterkerze. Vgl. Wattenbach im Anz. f. Kunde deutscher Vorzeit, 1877, Heft 8.
Exsurge quare obdormis clomine, Messeingang des 8. Sonntags vor Ostern, Sexagesima (Ps. 43, 23). |55|
*Exultatio crucis. für Exaltatio crucis, Sept. 14. (Mitth. aus d. Stadtarch. Köln 28, 10).