München
Projektinformationen zur Erschließung der mittelalterlichen deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Band 9: Cgm 5255 ff.Mit vorab veröffentlichten Handschriftenbeschreibungen.
Die Sammlung deutschsprachiger Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München umfasst etwa 9500 Codices, darunter ca. 1450 mittelalterliche, die zentrale Quellen für die Kenntnis und Erforschung der deutschen Literatur des Mittelalters darstellen. Die bekannten Überlieferungsträger bedeutender literarischer Werke bilden dabei die Höhepunkte der Sammlung. Als Beispiel sei hier nur die aus dem letzten Viertel des 13. Jahrhunderts stammende Nibelungenhandschrift A Cgm 34 genannt, die 2009 in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurde.Den Hauptteil der Sammlung machen jedoch, wie üblich, die Gebrauchshandschriften aus. Inhaltlich nimmt den größten Raum das geistliche Schrifttum ein, besonders Erbauungs- und Andachtsschrifttum. Die meisten dieser Handschriften sind im 15. Jahrhundert entstanden, meist auf bairisch-schwäbischem Gebiet. Die Sammlungsgeschichte reicht dabei zurück in die Anfangszeiten der im Jahre 1558 gegründeten Hofbibliothek. Ein Großteil der Handschriften ist Säkularisationsgut aus bayerischen Klosterbibliotheken.Mit der ausführlichen wissenschaftlichen Erschließung der mittelalterlichen Handschriften wurde mit der Beschreibung der Pergamenthandschriften Cgm 1-200 durch Erich Petzet begonnen; sein Katalog erschien 1920. In sieben von 1970 bis 2005 erschienen Bänden hat Karin Schneider ca. 1000 Handschriften (bis Cgm 5247) und die unter den Signaturen Cgm 5249 und 5250 zusammengefassten Fragmente deutscher mittelalterlicher Versdichtung und Prosa beschrieben.Die verbleibenden ca. 230 mittelalterlichen deutschen Handschriften, die bisher nur in Kurzbeschreibungen im handschriftlichen Repertorium (online unter http://mdz10.bib-bvb.de/~db/0002/bsb00026274/images/ und http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00035972/images/index.html) erfasst sind, sollen im Rahmen dieses Projekts bearbeitet und in zwei Katalogbänden zugänglich gemacht werden. Es handelt sich um Handschriften, die etwa seit dem Jahre 1870 auf unterschiedlichen Wegen in die Bibliothek gelangt sind. Kleinere Gruppen von Handschriften sind durch Auslieferungen des Königlichen Reichsarchivs (heute: Bayerischen Hauptstaatsarchivs) München, der Königlichen Kreisbibliothek Regensburg (heute: Staatliche Bibliothek Regensburg) und des Bayerischen Nationalmuseums 1959 in die Bibliothek gelangt. Die meisten Handschriften wurden im Auktionshandel erworben.Für Entstehungsgebiet, Entstehungszeit und inhaltliche Streuung gilt im Grundsätzlichen das oben Gesagte. Abweichend davon finden sich z.B. auch Handschriften aus dem niederdeutschen (Cgm 9095) und niederländischen Bereich (z.B. Cgm 5315). Sieben Handschriften stammen aus dem 13. Jahrhundert, u.a., Cgm 8345 (Rudolf von Ems, ‚Weltchronik’), Cgm 8797 (König Rother) und Cgm 9342 Wolfram von Eschenbach, Parzival. Weitere 15 Codices gehören dem 14. Jahrhundert an. Einige der aus dem ehemaligen Reichsarchiv und aus Regensburg abgegebenen Handschriften stammen aus bayerischen Klöstern. Als Beispiele für herausragende Handschriften sollen hier nur die Ottheinrich-Bibel (Cgm 8010), der ‚Jüngere Titurel’ (Cgm 8470) und Heinrich Wittenwilers ‚Ring’ (Cgm 9300) erwähnt werden.
Eine Auswahl aus den bisher erstellten vorläufigen Beschreibungen wird im Interesse der Wissenschaft und der Allgemeinheit hier zugänglich gemacht. Eine abschließende, den Bestand insgesamt würdigende und die einzelne Handschrift in diesem Kontext differenzierter und damit genauer beschreibende Darstellung wird erst im gedruckten Katalog veröffentlicht, der voraussichtlich im Jahr 2011 mit dem Titel ‚Die mittelalterlichen Handschriften aus Cgm 5255 ff. Neu beschrieben von Elisabeth Wunderle (Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis T. 5, Ps. 9)’ in der Reihe ‚Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München’ erscheinen wird. Diese umfassende Darstellung sowie die Ergänzung und Korrektur der vorläufigen Beschreibungen aufgrund der Weiterführung der eigenen Forschung behält sich die Katalogbearbeiterin vor.Sofern eine vorläufige Beschreibung als Grundlage weiterführender Forschungen und Publikationen durch Dritte genutzt wird, sind die Autorin der Beschreibung und das Veröffentlichungsdatum zu zitieren. Auf das Gesamtprojekt und seinen geplanten Abschluss ist hinzuweisen. In solchen Fällen wird eine Kontaktaufnahme mit dem Bearbeiter an der Bayerischen Staatsbibliothek erbeten.
Projektmitarbeiter am Handschriftenzentrum der Bayerischen Staatsbibliothek München:
Markus Kitzberger (MK)Frau Dr.Dr. h.c. Karin Schneider (KS) hat für die Beschreibung einiger Handschriften dankenswerterweise ihre Materialen zur Verfügung gestellt.
Stand Oktober 2009
Auswahl aus den im Projekt zu bearbeitenden Handschriften:
Signatur |
Digitalisat |
bereits beschrieben / Link |
Bearbeiter |
Cgm 5255 |
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EW |
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Cgm 5256 |
http://www.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00031750/images/ |
EW |
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Cgm 5264 |
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KS/EW |
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Cgm 5267 |
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EW |
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Cgm 5271 |
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EW |
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Cgm 5273 |
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EW |
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Cgm 5274 |
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EW |
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Cgm 5292 |
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KS/EW |
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Cgm 5302 |
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EW |
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Cgm 5312 |
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KS/EW |
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Cgm 5335 |
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KS/EW |
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Cgm 5340 |
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EW |
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Cgm 5383 |
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EW |
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Cgm 5448 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00038687/images/ |
EW |
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Cgm 5482 |
EW |
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Cgm 5498 |
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EW |
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Cgm 5513 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034345/images/ |
EW |
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Cgm 5516 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034595/images/ |
EW |
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Cgm 5612 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034596/images/ |
EW |
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Cgm 5730 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034946/images/ |
KS/EW |
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Cgm 5747 |
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EW |
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Cgm 5748 |
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EW |
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Cgm 5925 |
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MK/EW |
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Cgm 6240 |
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EW |
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Cgm 6247 |
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EW |
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Cgm 6248 |
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EW |
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Cgm 7241 |
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034597/images/ |
EW |
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Cgm 7960 |
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EW |
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Cgm 8278 |
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EW |
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Cgm 8624 |
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EW |
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Cgm 8630 |
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EW |
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Cgm 8840 |
EW |
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Clm 3336 |
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EW |
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Clm 12392 |
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EW |
Letztes Update: 30.11.2009