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Manuscripta Mediaevalia
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Perspektiven:
Ausbau und Internationalisierung

Betreiber:

Zentralredaktion mittelalterlicher Handschriftenkataloge
Staatsbibliothek zu Berlin
Bildarchiv Foto Marburg
Bayerische Staatsbibliothek München

Förderer:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Kontakt:

Dr. Thomas Brandt
Dr. Robert Giel

Ziele

Manuscripta Mediaevalia möchte der Forschung den ortsunabhängigen und kostenfreien Zugang zu den Ergebnissen der Handschriftenkatalogisierung im deutschen Sprachraum über das Internet ermöglichen. Grundlage für den Aufbau von Manuscripta Mediaevalia ist der vom Bibliotheksausschusses der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefaßte Entschluß, eine verteilte digitale Forschungsbibliothek aufzubauen und sich in diesem Rahmen - in Ergänzung der wissenschaftlichen Katalogisierung - um die Bereitstellung aller mittelalterlichen Handschriften in digitaler Form zu bemühen - mit dem Ziel der internationalen Handschriftenforschung eine neue Arbeitsgrundlage zu geben.

Die Voraussetzung für die dauerhafte Verfügbarkeit und Pflege des Informationsangebots von Manuscripta Mediaevalia ist im Jahr 2000 mit der Einrichtung einer permanenten Zentralredaktion der mittelalterlichen Handschriftenkataloge in der Staatsbibliothek zu Berlin - mit Dependancen im Bildarchiv Foto Marburg und in der Bayerischen Staatsbibliothek München - geschaffen worden.

Der Zentralredaktion obliegt es, der aktuellen Handschriftenbearbeitung die bestmögliche Wirkung zu sichern, darüber hinaus und vor allem aber durch kontinuierliche Aufbereitung und Einbringung älterer Kataloge und Verzeichnisse sowie digitaler Reproduktionen in die Datenbank den Zugriff auf die Handschriften selbst zu verbessern.

Manuscripta Mediaevalia ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen der Projekte "Entwicklung und Bereitstellung des Prototypes für eine Datenbank mittelalterlicher Handschriften" und "Starthilfe für die Zentralredaktion mittelalterlicher Handschriftenkataloge" zwischen 1996 und 2002 mit insgesamt 1.150.000 € gefördert worden.

Manuscripta Mediaevalia

Zweifellos steht die Handschriftendatenbank im Zentrum des Informationsangebots von Manuscripta Mediaevalia. Ebenso bedeutsam und entsprechend häufig genutzt sind die Abteilungen digitalisierte Handschriften und Handschriftenkataloge online. Erstere bietet den direkten Zugang zu mittlerweile 89 vollständig digital illustrierten Handschriften und Handschriftenfragmenten; letztere erlaubt das Blättern in über 100.000 Druckseiten aus 290 digitalisierten Handschriftenkatalogbänden. Ergänzt wird das Informationsangebot des Handschriftenforums um eine Diskussionsliste für Handschriftenbearbeiter sowie eine gemeinschaftlich gepflegte Linksammlung.

Handschriftendatenbank

Derzeit stehen in Manuscripta Mediaevalia Daten zu insgesamt über 70.500 meist mittelalterlichen Handschriften und Handschriftenfragmenten zur Verfügung. Diese sind das Ergebnis sowohl der Konversion verschiedener gedruckter, hand- und maschinenschriftlicher Nachweise wie auch der laufenden Neukatalogisierung:

Seit Anfang 2000 konnte der Bestand der Handschriftendatenbank um die letzten 37.000 Kreuzregister- und 76.000 Initiendokumente aus dem mittlerweile eingestellten Gesamtindex mittelalterlicher Handschriftenkataloge, der - in verbesserter Form - nun vollständig in der Handschriftendatenbank enthalten ist, erweitert werden. Die kategorisierten und normalisierten bzw. normierten Kreuz- und Initienregistereinträge sind signaturbezogen zusammengefaßt und mit digitalen Faksimiles der Kataloge verküpft worden. Integriert worden sind weiterhin die Registerdaten aus zehn während der letzten Jahre neu erschienenen Handschriftenkataloge sowie Daten zu vier älteren Katalogen. Nicht zuletzt sind auch zahlreiche Beschreibungen aus laufenden Katalogisierungsprojekten hinzugekommen.

Im einzelnen enthalten sind:

  • 28.800 Handschriftenbeschreibungen aus mehr als 170 Katalogen, die im Zeitraum zwischen 1960 und heute mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft entstanden sind.
  • 7.000 Beschreibungen aus einer Auswahl wichtiger moderner Kataloge des Auslands (zum Beispiel Basel, Innsbruck, Kremsmünster, Klosterneuburg, Wien, Uppsala und Krakau, vgl. auch die vollständige Aufstellung der Kataloge).
  • 1.700 Beschreibungen mittelalterlicher deutschsprachiger Handschriften in 346 meist kleineren Bibliotheken aus dem Bestand des Handschriftenarchivs der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (vgl. auch die vollständige Aufstellung der Bibliotheken).
  • 8.100 Beschreibungen aus ausgewählten älteren Handschriftenkatalogen und -inventaren (u.a. Bamberg/Leitschuh, Berlin/Degering, Erlangen/Fischer und München/Petztet), zu denen ebenfalls digitale Katalogimages verfügbar sind.
  • Registereinträge aus den Tabulae-Katalogen zu 14.500 Codices der Österreichischen Nationalbibliothek, die jetzt auch mit digitalen Faksimiles der Katalogseiten verknüpft sind.
  • Last but not least enthält Manuscripta Mediaevalia 1.400 Handschriftenbeschreibungen aus der laufenden Neukatalogisierung und Inventarisierung, u. a. 63 komplexe Beschreibungen medizinischer Sammelhandschriften aus der UB Heidelberg, 18 sehr ausführliche Beschreibungen illuminierter Palatina-Handschriften ebenfalls aus der UB Heidelberg sowie Kurzbeschreibungen zu 134 Berliner Handschriften der Signaturenreihe Ms. Germ., zu 184 Handschriften Greifswalder Bibliotheken und zu 465 Handschriften der Reihe Hdschr. aus der Staatsbibliothek zu Berlin.
Mit der Datenbank mittelalterlicher Handschriften steht damit ein Suchinstrument zur Verfügung, das differenzierte Fragen nach über 70.500 Handschriften und Fragmenten ermöglicht. Ihre Suchmöglichkeiten erstrecken sich von der einfachen Suche nach Initien, nach kodikologischen oder ikonographischen Sachverhalten über die gezielte Suche nach Autoren, Schreibern und Vorbesitzern bis zu einer differenzierten Sacherschließung der Texte.

Datenbanksuche

Die Handschriftendatenbank bietet einen Einstieg über eine höchst einfach zu benutzende "Schnellsuche", die eine Recherche über alle Kategorien der Datenbank ermöglicht, eine "Standardsuche" mit fünf verknüpfbaren Suchfeldern sowie die "Expertensuche" mit der Möglichkeit differenzierter, miteinander verknüpfbarer Suchabfragen in den Kategorien Bibliothek, Signatur, Entstehungsort, Datum von bis, Äußeres und Schrift, Sozietäten, Vorbesitz, Personen (Name, Autor, Schreiber, Erwähnung), Text (Titelstichwort, Schlagwort), Initium und Grundwort, Ikonographie (Stichwort, dargestellte Person, dargestellter Ort, Iconclass-Notation), Sekundärliteratur und Gesamtregister.

Vgl. auch den ausführlichen Hilfstext zur Benutzung der Datenbank.

Dank der neuen, XML-basierten Datenbanksoftware konnte die im älteren Prototyp nicht unproblematische Ergebnisanzeige entschieden verbessert werden.
Die Ergebnisliste, z. B. auf die Frage nach dem ikonographischen Stichwort "Pfingsten", zeigt dem Benutzer bereits die genaue Position einer gefundenen Miniatur innerhalb einer Handschrift an:

Ms. theol. lat. fol. 34, Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  Epistolar
  Pergament · 71 Blatt · 29 x 22 · Trier / Reichenau (Kreis Konstanz)
    4verso-63verso, Text, Epistolar
      26recto, Miniatur, Pfingsten

Aufgeführt ist zunächst die Signatur und die besitzende Bibliothek sowie die Überschrift, gefolgt von den Angaben der Schlagzeile. Den folgenden Zeilen ist zu entnehmen, dass sich die auf Blatt 26r gefundene Miniatur innerhalb eines Textes befindet, der sich von 4v-63v erstreckt.

Der Button "Dokument öffnen" führt direkt zu einer genaueren Beschreibung der gefundenen Miniatur, die innerhalb der sogenannten Strukturansicht farblich hervorgehoben ist. Zur Orientierung über den Aufbau der Handschrift werden alle anderen Teile der Handschriftenbeschreibung in einer Liste angezeigt und können per Mausklick einzeln geöffnet werden. Darüber hinaus steht über das Kontextmenü unten links außerdem eine Vollansicht zur Verfügung, in der die gesamte Beschreibung in voller Länge eingesehen werden kann. Über die Pfeiltasten können die nächsten Treffer angesteuert werden. Die einzelnen Beschreibungen oder eine ganze Ergebnisliste können durch Klick im Kontextmenü in einer sogenannten Sammelmappe gespeichert werden und stehen registrierten Benutzern dort für spätere Sitzungen zur Verfügung.

Außerdem steht in diesem Menü eine Galerieansicht zur Verfügung, in der alle zu einer Handschrift vorhandenen Abbildungen angezeigt werden. Die Position der einzelnen Bilder innerhalb der Handschrift ist in Mouse-Over-Texten abrufbar; durch Klick lassen sich alle Abbildungen vergrößern, um in einem Pop-Up-Fenster in voller Größe betrachtet zu werden. Auch das Vor- und Zurückblättern zwischen den einzelnen Abbildungen ist möglich. Zudem können einzelne Abbildungen und eine ganze Galerie in einem sogenannten Lichtpult gespeichert werden und stehen dort für spätere Besuche zur Verfügung.

Deutsche Initien

Die elektronische Suche nach deutschen Initien war bisher wesentlich dadurch erschwert, dass eine strenge Normierung dieser Initien wohl grundsätzlich nicht möglich ist. Um dennoch die Suchmöglichkeiten in der Handschriftendatenbank zu verbessern, hat die Zentralredaktion mittelalterlicher Handschriftenkataloge ein Verfahren erarbeitet, ihre Orthographie zum Teil zu normalisieren, ohne ihre philologische Integrität zu verletzen.

Unter Zuhilfenahme des Mittelhochdeutschen Handwörterbuchs von Matthias Lexer, des Mittelniederdeutschen Wörterbuchs von Karl Schiller und August Lübben sowie elektronischer Wörterbuchdaten, die dem Projekt freundlicherweise von Prof. Dr. Kurt Gärtner, Trier, und Prof. Dr. Paul Sappler, Tübingen, zur Verfügung gestellt wurden, haben Projektmitarbeiter den teilmaschinell vorbearbeiteten Initienbestand analysiert. Dabei sind die unterschiedlichen Vorlageformen der flektierten Verben, Substantive und Adjektive von etwa 48.000 mittelhochdeutschen und probeweise auch von einigen hundert mittelniederdeutschen Initien in gesonderten Datenfeldern um ihre jeweilige normalisierte Grundform ergänzt worden. Personen- und Ortsnamen sind in Anlehnung an gängige Lexika in ihrer Schreibung vereinheitlicht. Damit ist es möglich, etwa 11.000 Grundwörter als begrifflichen Kern der Initien abzufragen. Darüber hinaus bleibt das Initium selbstverständlich in seiner Vorlageform erhalten und ist so auch weiterhin wortweise recherchierbar.

Ikonographie

Der in der Handschriftendatenbank angebotene Registerbaum "Ikonographie" ermöglicht eine strukturierte Übersicht über die in den Handschriften dargestellten Bildinhalte und Sujets. Der hierarchisch aufgebaute Registerbaum folgt der Systematik des Klassifikationssystems ICONCLASS. Durch Klick auf lassen sich die Ordner des Registers öffnen, ein Klick auf schließt sie. Ein Mausklick auf den Namen eines Ordners zeigt alle verfügbaren Trefferstellen zu dem ikonographischen Thema des jeweiligen Ordners und seiner Unterordner in einer Trefferliste an. Durch Klick auf den Button "Dokument öffnen" kann die Datenbankbeschreibung der gefundenen Handschrift eingesehen werden; der Klick auf "Katalog aufschlagen" erlaubt, die jeweilige Handschriftenbeschreibung aus einem gedruckten Katalog zu lesen. Abbildungen können durch Klick auf das Bild vergrößert werden.
In der "Expertensuche" stehen außerdem die Suchfelder "Stichwort Ikonographie", "dargestellte Person", "dargestellter Ort" und "ICONCLASS" zur Verfügung; letzteres erlaubt die direkte Suche nach ICONCLASS-Notationen.

Register der Handschriften

Das Register der Bibliotheken und ihrer Handschriften bietet einen systematischen Zugang zu den bisher katalogisierten Beständen - geordnet nach Bibliotheksorten und Signaturen. Auch dieser Registerbaum wird innerhalb der Handschriftendatenbank dynamisch generiert.
Durch Klick auf lassen sich die Ordner des Registers öffnen, ein Klick auf schließt sie. Ein Mausklick auf den Namen eines Ordners zeigt alle verfügbaren Unterordner bzw. Trefferstellen zum jeweiligen Ort, zur jeweiligen Bibliothek bzw. zur jeweiligen Signaturengruppe in einer Trefferliste an. Durch Klick auf den Button "Dokument öffnen" kann die Datenbankbeschreibung der gefundenen Handschrift eingesehen werden; der Klick auf "Katalog aufschlagen" erlaubt, die jeweilige Handschriftenbeschreibung aus einem gedruckten Katalog zu lesen. Abbildungen können durch Klick auf das Bild vergrößert werden.

Kataloge

Manuscripta Mediaevalia bietet nicht nur die Möglichkeit, die Datenbestände mit Hilfe der Datenbank unter einer Vielzahl systematischer Gesichtspunkte zu durchsuchen, sondern erlaubt dem Benutzer in der Abteilung Handschriftenkataloge online auch den direkten Zugang zu 28.800 in ihrer wissenschaftlichen Qualität wohl konkurrenzlosen Handschriftenbeschreibungen der gedruckten DFG-Kataloge, die - nach Bibliotheksorten geordnet - jeweils von der ersten bis zur letzen Seite durchgeblättert werden können. Darüber hinaus sind Katalogeinträge zu weiteren Signaturen aus zahlreichen älteren deutschen Katalogen (z. B. Bamberg/Leitschuh, Berlin/Neuerwerbungen, Berlin/Degering, Berlin/Rose, Berlin/Schillmann, Erlangen/Fischer und München/Petzet) sowie aus 61 ausländischen Katalogbänden einsehbar - darunter etwa 20.000 Handschriftennachweise der Menhard- und Tabulae-Kataloge der Österreichischen Nationalbibliothek.
Durch Scrollen auf den Übersichtsseiten (Beispiel) sind die Beschreibungen von insgesamt mehr als 50.000 Codices direkt anwählbar.
Selbstverständlich stehen die Katalogreproduktionen in Handschriftenkataloge online nicht "exclusiv" zur Verfügung, sondern sie können auch innerhalb der Datenbank aus Ergebnislisten, Struktur- und Vollansichten heraus aufgerufen werden, so dass die Suche über die Registereinträge letztlich zur ausführlichen Beschreibung des gedruckten Katalogs führt.

Abbildungen

In der Abteilung Digitalisierte Handschriften stehen derzeit 89 vollständig digitalisierte Handschriften und Handschriftenfragmente zur Verfügung, die von der ersten bis zur letzten Seite durchgeblättert werden können.
Hinzugekommen sind zahlreiche digitale Abbildungen - zur Zeit weit über 30.000 Bildseiten - auch aus laufenden Katalogisierungsprojekten, etwa zu Greifswald oder Darmstadt, die direkt in die Datenbank integriert wurden. Diese werden bei den Fundstellen nach einer Recherche direkt angezeigt. Die Redaktion bemüht sich darum, die Zahl der Abbildungen weiter zu erhöhen.

Perspektiven: Ausbau und Internationalisierung

a) Ausbau im Rahmen der laufenden Handschriftenbearbeitung

Durch die regelmäßige Integration neu erscheinender Handschriftenkataloge wird der Datenbestand der Handschriftendatenbank kontinuierlich wachsen. Schon in jüngster Zeit sind deutliche Zuwächse aus laufenden und neu begonnenen Katalogisierungsprojekten zu verzeichnen, die direkt in die Handschriftendatenbank hineinarbeiten, etwa die

  • Inventarisierung der Manuscripta germanica der Staatsbibliothek zu Berlin,
  • die Inventarisierung der Handschriften der UB Greifswald und der Bibliothek des geistlichen Ministeriums Greifswald,
  • die Inventarisierung der neuzeitlichen Donaueschinger Handschriften in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart,
  • die Katalogisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle,
  • die Beschreibung deutschsprachiger mittelalterlicher Handschriften der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha,
  • die Inventarisierung der Handschriften des Domstiftes St. Petri in Bautzen
  • sowie die Rekatalogisierung der Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliotek Heidelberg.

Diese Neukatalogisierungen haben qualitativ den größten Wert für das Informationsangebot von Manuscripta Mediaevalia, spielen quantitativ aber eine eher untergeordnete Rolle.

b) Ausbau durch Retrokonversion und Übernahme weiterer Datenbestände

Immer wieder unterstrichen worden ist daher die Notwendigkeit, die Erforschung und Nutzung von Handschriften durch Retrokonversion älterer Repertorien und Inventare zu erleichtern und zu fördern. In diesem Sinn bereitet die Bayerische Staatsbibliothek einen Antrag auf weitere Retrokonversionen deutscher Kataloge vor, etwa Karlsruhe/Holder, Köln/Menne, Wiesbaden/Zedler oder Wolfenbüttel/Heinemann.

Foto Marburg und die Staatsbibliothek zu Berlin haben mit der Österreichischen Nationalbibliothek, mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und mit der Universitätsbibliothek Graz Kooperationsvereinbarungen auf den Weg gebracht, die darauf zielen, die Erschließungsdaten aus der Handschriftenkatalogisierung der genannten Partner in Manuscripta Mediaevalia zu integrieren.

Ein großer Teil dieser Daten liegt bereits in digitaler Form vor. Deshalb konnten u.a. schon die Tabulae-Daten, die Datenbank zur Fideikomiss-Bibliothek und die hausinternen Ikonographie-, Literatur- und Provenienzdatenbanken der Österreichischen Nationalbibliothek in das Format der Handschriftendatenbank konvertiert und in dieser Form zur Überarbeitung und zur Ergänzung um Neuaufnahmen zurückgegeben werden. Insgesamt werden die Daten aus Österreich den Bestand der Manuscripta Mediaevalia um mehr als die Hälfte vermehren.

Eine glänzende Perspektive ergibt sich aus der Bereitschaft der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, sich nachdrücklich am Ausbau von Manuscripta Mediaevalia zu beteiligen, deren handschriftliche Beschreibungen etwa 19.000 Handschriften aus 600 Bibliotheken in 350 Bibliotheksorten der heutigen Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Lettland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Tschechien, Ungarn und USA erschließen. Relevant sind hier vor allem die Beschreibungen von 6.000 Handschriften, die infolge des 2. Weltkriegs vernichtet worden sind oder als verschollen gelten, sich in kaum zugänglichem Privatbesitz befinden oder - wenn überhaupt - nur kursorisch erschlossen worden sind. Vielfach sind die handschriftlichen Beschreibungen die einzigen Informationen, die überhaupt zu diesen Handschriften existieren.
Etwa ein Drittel der wichtigsten 6.000 Handschriften konnte zwischen 1992 und 1996 bereits durch die retrospektive Erstellung eines Kreuz- und Initienregisters erschlossen werden. Diese Daten sind seit 1996 Bestandteil der Handschriftendatenbank. Die Zugänglichkeit und bessere Erschließung der Beschreibungen der übrigen 4.000 Codices bleibt dagegen wichtiges Desiderat. Die Basisdaten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu allen 19.000 Handschriften sind vor einigen Wochen in das Format der Handschriftendatenbank konvertiert worden und werden dort weiter ausgebaut.

c) Internationalisierung

Die Einbeziehung der Datenbestände aus Österreich und aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verbreitert das Fundament und erhöht die Bedeutung der Handschriftendatenbank. Deshalb wird es immer interessanter, Manuscripta Mediaevalia durch eine Übersetzung der Oberfläche und der Terminologie ins Englische wenigstens ansatzweise auch für nicht des Deutschen mächtige Wissenschaftler anderer Länder zu öffnen. Dieser Zugang wird in Zukunft um so wichtiger, je mehr vollständige Handschriftenreproduktionen Manuscripta Mediaevalia bietet.

 

 

Fragen, Anregungen und Kommentare zu Manuscripta Mediaevalia
richten Sie bitte per e-mail an die Zentralredaktion.

Letztes Update: 3.12.2008