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RHEIN-MAASLÄNDISCH:
Schreibsprachenkennzeichen
nach
Adolphe van Loey: Middelnederlandse spraakkunst. 2 Teile. Groningen
6. Aufl. 1974-1976. 2. Klankleer, §128-130 (dort als Limburgisch).
Das
Rhein-Maasländische hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Brabantischen.
- Umlaute (auch Brabantisch)
- - von a[u] vor -cht
und vor Suffix -ere : gerecht, mechtig, beckere
- - von a: : -mekere
- - von ā : blesen, onderdenig,
wenen
- - von oe: gruene, vueren
- - von ō : gelueven,
vruente
- - von e : hilpen (gemäß
Flexion), ghericht
- Dehnung vor l, n, s,
ch : gheelden, wielg, coelf ; twiintich ; beest, coist (auch
Brabantisch)
- Palatalisierung von ar
+ Konsonant : derm, herde, erm (auch Brabantisch u. a.) aber
mit geringerer Frequenz als im Brabantischen
- g statt z
(auch Brabantisch)
- Erhaltung von i als
ie in offener Tonsilbe : hiemel, siegel
- Erhaltung von i +
Konsonant : kirke
- Übergang ā zu o
schon im 13. Jh.: jor, worheit
- Erhaltung von ald
als ald, aeld; von oi : coit
- Erhaltung (?) von u
: dump (glztg. aber auch Schreibung u.o.)
- im östlicheren Bereich ou
(= hd. au) vor Labial und Guttural : coupen 'kopen',
ouge 'oog'
- Formen mit d statt
t : aichder, Gilbeerde
- Apokope von -t (und
Hyperkorrektur) : nach, licht, - buscopt (sporadisch auch in
Brabant, tlw. auch in Flandern)
- (Verschobenes) auslautendes
-ch statt k : ich, migh, sich, -lich (bes. im östl.
Teil)
Weitere Kennzeichen
- e = i : schep,
dec, bennen
- i = ie : sin
- towe 'toe', couwe
'koe'
- verdumpftes a : kyndaren,
bettaer
- Schreibung dopbelen,
stupbe und andere (wohl unmotivierte) Konsonantenverdoppelungen
: segelle, twinttech, brieff
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