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HOLLÄNDISCH-UTRECHTISCH:
Schreibsprachenkennzeichen
nach
Adolphe van Loey: Middelnederlandse spraakkunst. 2 Teile. Groningen
6. Aufl. 1974-1976. 2. Klankleer, §123-125 (Hollands)
Es besteht eine große Nähe
zwischen Holländisch und Westflämisch, aber bes. auch zum Brabantischen,
vgl. u. a. ouw in trouwen, houwen; o für e
in dorde, gors; Übergang d > j : hoeyen; Form
veren 'varen'.
Allgemeiner von Osten her vordringedn
sind wohl ei für aei in dreyen, meyen; u in vrunt, hun, sunte; e in theinde
'tiende', speghel; Schreibung ai für ae : rait; oi für o; u.o. für u.
Wichtige Kennzeichen
- Form bregghe (e
neben i < u)
- uy statt r
: verhuyeren, schuyer
- ft statt cht
: graft (bes. im nördl. Holland, aber Ausläufer bis Südbrabant.
Stärkster Umfang ft > cht im Westflämischen)
- Diminutivformen -tgien,
tgiaen (vgl. Palatalisierung k vor ir) : straetgen
Weitere Kennzeichen
- ie = e : helt,
henc
- Form mit
- Form sulver
- ê = ie
: stien
- ö = ue
(Umlaut von o:) : ghevuecht, ghevuert
- hyperkorrektes d : cade
- sk in tusken,
visken (bes. Nordholländisch)
- Depalatalisiert : aerve,
waert (bes. Südholländisch)
- Formen butter, scuttel
- Formen daren, vertaren
- Form dregen
- Formen hepe, evel
- ie = e : dre,
de
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van Loey §120 benennt
eine weitere Schreibsprachenlandschaft an der Nordseeküste (zwischen
Westflandern und Holland) als Küstenniederländisch
Kennzeichen
- Entrundung u zu i
: pit, dinne und zu e : bregghe (bes. Holländisch)
- mnl. Präfix ghe-
reduziert zu i- : idaen, imet
- Palatalisierung o:
zu /ø:/, geschrieben ue : bueter, vuegel, suelen
- ee für urgerman.
ê (mnl. â) : meed
- Formen mit ie : mielen
'malen', ondievelike
- w statt j
in drawen, sawen
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